Auf der Jagd nach einer Rekordstrecke

Zahlreiche Treibjagden hat es im Landkreis Bernkastel-Wittlich in den vergangenen Wochen gegeben. In Irmenach wurden beispielsweise allein 51 Wildschweine zur Strecke gebracht.

Bernkastel-Wittlich. (red) Bis zum 15. Dezember sind laut Kreisverwaltung im Landkreis Bernkastel-Wittlich 3951 Wildschweine erlegt worden. Der Anteil an Frischlingen dieser Gesamtstrecke beträgt rund 40 Prozent (1575 Stück). Dieses Ergebnis ist unter anderem durch zahlreiche Treibjagden zustande gekommen. Ziel der Jagden ist, dem großen Wildschweinbestand Herr zu werden.

Allein bei einer Treibjagd im Raum Irmenach wurden im Revier der Familie Weinstock 51 Stück Schwarzwild geschossen, berichtet die Kreisgruppe des Landesjagdverbands. Während des Schüsseltreibens sammelte Ludwig Weinstock zudem 800 Euro von seinen Jagdkollegen für Kindergärten in Traben-Trarbach.

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) weist in einer Pressemitteilung dar auf hin, dass die Zahl der in diesem Jahr erzielten Abschüsse beim Schwarzwild die Vergleichszahlen des vergangenen Jahres bereits jetzt um mehr als ein Drittel übertrifft. Eine weitere Steigerung der Jagdstrecke erwarten die Jäger von noch anstehenden Treibjagden sowie dem Einzelansitz. Mehr als 60 000 Wildschweine könnten so am Ende des Jagdjahres auf der Strecke liegen, glaubt LJV-Präsident Kurt-Alexander Michael.

Nach Ansicht des Landesjagdverbands erleichtern einige Landwirte durch das Anlegen von Schussschneisen in großen Maisschlägen oder an anderen schadensträchtigen Stellen die Jagd. Wünschenswert wären jedoch größere Freiflächen zwischen Feld- und Waldrand, damit die Schweine nicht ungestört in die Felder ziehen können, teilt der LJV mit. Leider reagierten die Behörden oft nur sehr zögerlich bei vereinbarten Gebührenreduktionen. Der LJV erinnert daher alle Beteiligten daran, dass nur ein gemeinsames Vorgehen auf Dauer erfolgreich sein kann. Die in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegenen Anbauflächen von Mais, die häufiger vorkommenden starken Mastjahre von Waldbäumen und die milden Winter bildeten optimale Voraussetzungen für die Vermehrung der Schwarzkittel. In den schwer durchdringbaren Brombeer- und Schwarzdornbüschen und den vielerorts verwilderten Weinbergen an Mosel, Rhein und Nahe finden sie zudem ideale Kinderstuben und Rückzugsräume.

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