Auf der Suche nach Ersatzhäusern

MANDERSCHEID. (peg) Nach den zu Tage getretenen gefährlichen Schäden am Bau ist das zentrale Haus der Eifelklinik geschlossen. Der Standort soll jedoch erhalten bleiben: Darauf legte sich Verwaltungsdirektor Thomas Kaut im Stadtrat fest.

Thomas Kaut hatte dem Stadtrat angeboten, persönlich Rede und Antwort zu stehen. Seit dem 27. August ist das Haupthaus mit 136 Betten geschlossen. Lediglich 44 Patienten, untergebracht in einem Nebenhaus, werden derzeit noch in der Eifelklinik behandelt. Der Deckenputz war in dicken Brocken heruntergefallen und stellte für Patienten und Personal ein Risiko dar. Da stellt sich die brennende Frage, was der Träger, die LVA Rheinprovinz, mit dem Personal zu tun gedenkt. 130 Vollzeit- und weitere 50 Teilzeitkräfte bangen um ihren Lebensunterhalt. Ohnehin seien umfassende Sanierungsarbeiten geplant gewesen, berichtete Kaut in der rege von Bürgern besuchten Sitzung. Allerdings erst für das Frühjahr 2005. Nun soll der Umbau mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro vorgezogen werden. Der Vorstand der LVA hatte am Donnerstag vergangener Woche beschlossen, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde - derzeit. VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz brachte es auf den Punkt: Er fragte nach Arbeitszeitkonten, zwangsweisem Urlaub und Entlassungen. Kaut erklärte, dass die Mitarbeiter in der Probezeit, solche in befristeten Arbeitsverhältnissen oder erst seit kurzer Zeit Beschäftigte und dann die festen Mitarbeiter verschiedene Schicksale erwarteten. Falls die von der LVA Rheinprovinz angestrebte Lösung - ein Interimsbetrieb in einem standortnahen Haus - gelingen würde, müsse kaum jemand um seinen Arbeitsplatz bangen, so Kaut. Davon gehe man aus. Die Verhandlungen mit anderen Häusern liefen auf Hochtouren. Überlegungen, den Patientenbetrieb in Hotels zu verlegen, schlug er aus. Dort seien Auflagen wie Notrufsystem und Brandschutzauflagen nicht zu erfüllen. Zwischenzeitlich bewillige der Träger großzügig alle Fortbildungsmaßnahmen seines Personals.Baubeginn eventuell erst im Februar 2005

Der Baubeginn lässt möglicherweise bis Februar 2005 auf sich warten, da eine europäische Ausschreibung nötig ist. An diesem Punkt bot die Bundestagsabgeordnete Elke Leonhard ihre Hilfe an: Sie habe inzwischen allerlei Erfahrung mit Ausschreibungen für die Bundeswehr gemacht. Unter der Prämisse "Gefahr im Verzuge" und "Dringlichkeit" dürfe ein Großauftrag auch zu anderen Bedingungen und damit sehr viel schneller vergeben werden. Von einer Schließung scheint die Eifelklinik nicht bedroht zu sein. Leonhard: "Wenn 20 Millionen Euro investiert werden sollen, gehe ich davon aus, dass der Standort gesichert ist." Die Antwort auf die Frage, ob denn nach dem Umbau der Personalstand der selbe sei wie im Augenblick, blieb Kaut schuldig. Es bleiben also einige Lösungsmöglichkeiten denkbar: Auf der einen Seite die komplette Schließung des Standortes, die Kaut im Stadtrat kategorisch verneint, und die dennoch wie ein Damoklesschwert über den 180 Mitarbeitern schwebt. Immerhin wird im Gesundheitswesen zur Zeit überall gespart. Auf der anderen Seite eine Interimslösung mit Verlegung des Klinikbetriebes an einen anderen Ort während des millionenschweren Umbaus .

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