Aufbruch aus ernster Krise

NEUMAGEN-DHRON. Mit neuem Schriftführer und neuem Zweiten Vorsitzenden geht der Gewerbeverein "Unternehmen Neumagen-Dhron" ins zweite Jahr seines Bestehens.

Gerade ein Jahr alt, hat der Gewerbeverein "Unternehmen Neumagen-Dhron" eine ernste Krise zu meistern. Wegen Differenzen im für zwei Jahre gewählten Vorstand machte dieser mit seinem geschlossenen Rücktritt den Weg frei für Neuwahlen. Die neue Besetzung ist jedoch fast die alte. Einen Wechsel gab es nur beim zweiten Vorsitz und beim Amt des Schriftführers - bisher Vera Krebs und Stefan Nummer. Statt ihrer sind nun Udo Hardt sowie der in Abwesenheit gewählte Notar Ulrich Feth im Boot. Ihren Vorsitzenden Michael von Scotti bestätigten die 21 anwesenden Mitglieder (Mitglieder insgesamt: 49) in geheimer Wahl mit 15 Ja-Stimmen, zwei Mal Nein und vier Enthaltungen. Das Votum für den übrigen Vorstand, vorgeschlagen vom Vorsitzenden und einer Vorstands-Mehrheit, fiel in Blockwahl und ebenfalls geheim mit 14 Mal Ja sowie sieben Enthaltungen ähnlich aus. Auslöser der Neuwahlen war laut von Scotti "ein gestörtes Vertrauensverhältnis" im Vorstand. Seine erneute Kandidatur für den Vorsitz hatte er daher an die Bedingung einer anderen Zusammensetzung geknüpft. Ansonsten müsse ein neuer Vorsitzender gefunden werden. Dafür zeigte niemand Interesse.Verkaufsoffener Sonntag als Auslöser

Keine Zukunft sah von Scotti in der Zusammenarbeit mit Krebs und Nummer. Dennoch dankte er beiden ausdrücklich für ihr großes Engagement und Nummer für die "beispielhafte" Vereins-Homepage. "Das hat nichts damit zu tun, was es an sonstigen Dingen gab", verwies von Scotti auf Probleme im Miteinander. Wie sich bei der Debatte zeigte, hatte vor allem der erste verkaufsoffene Sonntag Probleme gebracht. Zum Einen, weil aus dem angekündigten Shuttle-Dienst nichts wurde. Grund dafür seien ungeklärte Versicherungsfragen gewesen, die aber laut Mitglied Alfred Schwarz vielschichtiger waren. Bei "gewerbsmäßiger Personenbeförderung" seien andere Richtlinien zu berücksichtigen als bei einer "Brauchtumsfahrt". Ein zweiter Knackpunkt war die Aufmachung der für 700 Euro beauftragten Aktions-Beilage, die bei den Mitgliedern und im Ort für Ärger sorgte. Er gebe zu, es sei nicht alles glatt gelaufen, räumte Nummer ein, der mit Krebs einen Großteil der Organisation übernommen hatte. "Doch was danach gelaufen ist, ist der Beginn des Vertrauensbruchs", fügte er hinzu. Laut von Scotti hat der Vorstand aber gelernt. Zum Beispiel, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden müsse, wie etwa die eines Ausschusses. Auch sei die Vorbereitungszeit zu kurz gewesen. Von der für 2006 ins Auge gefassten Gewerbeschau sehe der Verein daher ebenso ab wie vom Streetsoccer-Sommer-Turnier. "Aller Anfang ist schwer - wir haben diese Zeitschiene nicht im Griff gehabt", räumte auch Thomas Bollig Vorstands-Fehler und eigene Schuld ein. Doch im Vorstand habe es einfach nicht funktioniert, sagt Bollig, der mit Lix Fleischer und Nico von Scotti einer der drei Beisitzer ist. "Wir müssen einen ganz neuen, einen vertrauensvolleren Weg gehen." Hilfreich dabei könnte die von Kassierer Harald Mentgen angeregte Vorstands-Verstärkung durch Stellvertreter bei Kasse und Schriftführung sein. Da dies einer Satzungsänderung bedarf, will der Verein darüber in der nächsten Sitzung beraten. Die Internetseite wird wie bisher Nummer betreuen, dem die Vereinskollegen dafür Respekt zollten. Nächstes Vorhaben des Gewerbevereins ist eine bessere Beschilderung der Mitgliedsbetriebe am Edeka-Markt.

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