Aufschwung sorgt für Arbeit

Weniger Arbeitslose, weniger Hilfeempfänger, weniger Ausgaben: Der wirtschaftliche Aufschwung beschert dem Arbeitsmarkt des Kreises Bernkastel-Wittlich noch schönere Statistiken, als das Vorjahr es bereits getan hatte.

 Gemeinsame Stellensuche: Hans Möhn (IHK), Karl-Heinz Schwall (HWK) und Regina Gluding (Arge, von rechts) beraten einen Bewerber. In Bernkastel-Wittlich sind die Arbeitsmarktzahlen weiterhin ausgesprochen gut.TV-Foto: Archiv/Heribert Waschbüsch

Gemeinsame Stellensuche: Hans Möhn (IHK), Karl-Heinz Schwall (HWK) und Regina Gluding (Arge, von rechts) beraten einen Bewerber. In Bernkastel-Wittlich sind die Arbeitsmarktzahlen weiterhin ausgesprochen gut.TV-Foto: Archiv/Heribert Waschbüsch

Wittlich. "Der Trend ist positiv", sagt Hans-Georg Simon, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Agentur für Arbeit und des Kreises Bernkastel-Wittlich. Vor allem der konjunkturelle Aufschwung hat seit Mitte 2006 dafür gesorgt, dass es im Kreis immer weniger Arbeitslose und Hilfeempfänger gibt. Die Arbeitslosenquote lag im September 2007 bei nur 3,4 Prozent. Der wichtigste Faktor seien die Zeitarbeitsfirmen, bei denen viele der Arbeitssuchenden zumindest kurzfristig eine Beschäftigung fänden, sagt Simon. "Deshalb ist die Nachhaltigkeit allerdings oft nicht sehr hoch." Häufig handele es sich um zeitlich begrenzte Arbeitseinsätze. Der Anteil derjenigen, die auch sechs Monate nach ihrer Vermittlung noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, lag 2006 bei knapp 50 Prozent. Doch auch hier sieht Simon 2007 eine Änderung. "Es wird dauerhafter", sagt er. Während 2006 viele Betriebe dem wirtschaftlichen Aufschwung noch nicht so recht trauen wollten und sich deshalb Zeitarbeiter liehen, werden inzwischen mehr Menschen fest angestellt. 1000 Arbeitslose wurden vermittelt

Rund 1000 Arbeitslose wurden 2006 vermittelt. "Das ist viel", sagt Simon. Gezählt werden allerdings alle, die zumindest für acht Tage in einem Beschäftigungsverhältnis waren. Viele von ihnen erhalten dennoch finanzielle Unterstützung, weil ihr Einkommen zu gering ist. Doch auch hier sieht Simon einen Positivtrend: 2007 habe sich der Anteil der Hilfeempfänger, die ein - wenn auch nur geringes - eigenes Einkommen haben, fast verdreifacht. Die positive Entwicklung erklärt, dass es 2007 rund 300 Bedarfsgemeinschaften weniger gibt als im Vorjahr. Mit diesem Begriff werden Menschen zusammengefasst, die in einem gemeinsamen Haushalt leben und finanzielle Unterstützung für Miete und Heizung erhalten (2006 im Schnitt 223 Euro im Monat). Im September gab es insgesamt 4478 Hilfeempfänger, im Vorjahr waren es noch rund 5100. 3070 Menschen erhielten Arbeitslosengeld II, 1408 Sozialgeld. Dabei handele es sich um das zweitbeste Ergebnis in Rheinland-Pfalz. Nicht weiter erstaunlich ist daher, dass auch deutlich weniger Geld ausgezahlt wurde. Die Arge hatte sich ursprünglich das Ziel gesteckt, vier Prozent der Ausgaben für Arbeitslosen- und Sozialgeld einzusparen. Daraus sind inzwischen rund 14 Prozent geworden. "Ob es so positiv weitergeht, hängt stark von der Konjunktur ab", sagt Simon.

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