Aus Feinden werden Freunde

MANDERSCHEID. (red) Im Rahmen unterschiedlicher Projekte zum Thema "Gewaltprävention" zeigte das Mobile Kinder- und Jugendtheater des Theaters Trier den Schülern der fünften bis siebten Jahrgangsstufe, wie Misstrauen, Angst, Hass, Vorurteile und Missverständnisse entstehen und wie sie überwunden werden können.

Es war die letzte von 26 an Schulen gezeigten Vorstellungen des Mobilen Kinder- und Jugendtheaters und ein gelungener Versuch, Theater als Mittel zur Gewaltprävention zu nutzen. "Robinson & Crusoe" heißt das 1984 von zwei italienischen Schauspielern geschriebene und von Indira Rautenberg inszenierte Theaterstück, in dem zwei Männer, vermutlich gegnerische Soldaten, sich nach dem Absturz ihrer Flieger auf ein im Meer treibendes Hausdach retten können. Feindselig stehen sie sich gegenüber. Sie sprechen nicht die gleiche Sprache und sind zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Voller Misstrauen und Angst kämpfen sie erbittert gegeneinander, ohne dass einer als Sieger aus dem Kampf hervorgeht. Als sie endlich begreifen, dass sie einander brauchen und einander vertrauen müssen, wenn sie überleben wollen, schaffen sie es unter Einsatz von Mimik und Gebärdensprache miteinander zu kommunizieren. Dabei kommt es auch zu ungewollt komischen Zwischenfällen. Schließlich lernen sie miteinander zu lachen, einander zu trösten und einen Plan zu schmieden, wie sie mit Hilfe eines reparierten Fasses und eines selbst gebauten Floßes das Festland erreichen können. Aus Feinden sind Freunde geworden. Gebannt verfolgten die zehn- bis 14-jährigen Jugendlichen die einstündige überzeugende Darbietung der beiden Schauspieler Jan Brunweber und Alexander Ourth und belohnten deren Leistung mit kräftigem Applaus. Im Anschluss an die Vorstellung beantwortete Dramaturgin Elke Reiter geduldig Fragen der Schüler zum Inhalt des Theaterstückes, zu möglichen Schwierigkeiten beim Erlernen einer Rolle, zu Bühnenaufbau, Bühnenbild und Requisiten. Gerne hätten die Schüler noch gewusst, wie die Geschichte weitergeht, doch diese Frage ließ Elke Reiter offen.

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