Aus dem Gewölbe in die Sonne

WINTRICH/BERNKASTEL-KUES/MARING-NOVIAND. Wenn an der Mosel Winzer ihre Türen zu den Tagen der offenen Weinkeller öffnen, ist eine Exkursion von Ort zu Ort nur zu empfehlen.

Denn wer da denkt, dass sich die Bilder wiederholen, der irrt. Mal ist es wie im Kueser Weingut Peter Josef Hauth ein riesiger Kreuzgewölbekeller, der Besuchern samt Führung offen steht. Mal ist es ein uriger ehemaliger Stall, der zum Beispiel im Wintricher Weingut Gorges-Müller mit originellen Sitzbänken, umfunktioniert aus alten Holzbettgestellen, zu einer gemütlichen Weinprobe einlädt. Die Palette der Innenausstattungen ist schier grenzenlos und so vielfältig wie der Wein, der dann in Höfen und Scheunen ausgeschenkt wird. Nicht zu vergessen die kreative moselländische Küche, die an solchen Tagen mit Kartoffel-Spezialitäten wie "Gräwes", "Schales" und gefüllten Klößen aufwartet oder Fisch, Wild und Rind in allen Variationen auffährt. Zum Verkosten von Wein und Speisen drängte es am Pfingstwochenende allerdings auffallend viele Weinkeller-Fans nach draußen. Die so lange vermissten milderen Temperaturen konnte selbst die eine oder andere auffrischende Brise nicht beeinträchtigen. Im Maringer Weingut Brixius-Bölinger boten Gäste aus dem hohen Norden dem Wind mit molligen Jacken gelassen die Stirn. Frohnaturen aus Leverkusen stimmten derweil ein paar Lieder zum Aufwärmen an. Doch die Kegelbrüder und -schwestern, die schon seit etlichen Jahren an die Mosel kommen, hätten letztlich jedes Wetter akzeptiert. Wozu sie als Club der "Laachduuve" (Lachtauben) geradezu verpflichtet sind.

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