Aus für Campingplatz in Mülheim

Während die Gemeinde Mülheim in die Erweiterung ihrer Ganztagsgrundschule investiert, bremst sie die teueren Pläne für einen neuen Campingplatz an der alten Kläranlage notgedrungen endgültig aus.

Mülheim. (urs) Ebenso einvernehmlich wie das Ja zur Grundschulerweiterung fällt bei zwei Enthaltungen das Nein des Rates zu einem Campingplatz an der Kläranlage aus. Mit dem Verkauf des früheren Geländes an das benachbarte Hotel Weißer Bär hat der Betreiber und Eigentümer die Gemeinde unter Zugzwang gesetzt. Die Suche nach einem alternativen Platz, der auch die Zustimmung aller einzubindenden Behörden finden müsste, hat sich allerdings erwartungsgemäß als äußerst schwierig erwiesen. Für eine Erschließung des offensichtlich noch einzig möglichen Areals in der Nähe der früheren Mül heimer Kläranlage wären erhebliche Investitionen erforderlich. So zum Beispiel, um eine Geruchsminimierung an der heutigen Pumpstation zu erreichen, von der aus die Abwässer mehrerer Gemeinden auf die andere Moselseite gepumpt werden. Außerdem müsste wohl - teils über privates Land - eine neue Zufahrt geschaffen werden, was sich allein von der Topografie her als äußerst schwierig erweist. Ganz zu schweigen von den diversen Gutachten, die die Gemeinde bezahlen müsste.Alles in allem geht Ortsbürgermeister Horst Faust von einer Summe von geschätzten 500 000 Euro aus, die Mülheim für die Erschließung eines neuen Platzes aufbringen müsste. Dass der Investor laut Faust bereit wäre, auf dem Gelände einen ähnlich hohen Betrag zu investieren, kann das nach Ansicht der Räte nicht kompensieren. Zumal auch die Wertschöpfung das nicht rechtfertige, wie der Erste Beigeordnete Dr. Friedhelm Leimbrock anhand einer Studie im Vorfeld der Sitzung ermittelt hatte. Ein Wohnmobilstellplatz, der für einen weitaus geringeren Betrag realisierbar wäre, würde da nach Ansicht des Rates schon eher Sinn machen. Nach eingehender Beratung sprach sich das Gremium bei zwei Enthaltungen gegen einen Campingplatz an diesem Standort aus.

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