Ausgleich: Geld aus dem Stiftungstopf

Im zweiten Anlauf erfolgreich aus Sicht der Stadtkasse: Mit den neuen Richtlinien für die Sportförderung der Stadt Wittlich wird Geld gespart. Damit die Vereine aber dennoch nicht draufzahlen, soll die Stiftung der Stadt für finanziellen Ausgleich sorgen. Schon 2003 stand das Thema zur Debatte, damals erreichte die CDU ihr Ziel, alles beim Alten zu belassen. Vorab erklärte Bürgermeister Ralf Bußmer dem neuen Stadtrat: "Es geht um eine sozial adäquate stufenweise Zurückführung. Die Förderung bleibt weiter auf hohem Niveau." Bei der Zuzahlung für die Übungsleiterstunden könne die Stiftung der Stadt helfen, ob es auch in der Frage der Rasenplätze so sein wird, darauf wurde gehofft, geklärt war es zum Sitzungstermin nicht.Haushaltslage zwingt zum Sparen

Vorher machte Gerd Claer vom Ordnungsamt deutlich: "Wir wollen die Bezuschussung wieder dem Landessportbund angleichen." Der hatte im Jahr 2002 auf eine Pauschalförderung umgestellt, zu diesem "Normalzustand" wolle man zurück: "Bei den Vereinen hält sich die Begeisterung in Grenzen, aber wir sind auch auf viel Verständnis gestoßen." Im Vergleich mit 22 Kommunen stehe man derzeit auf Platz vier und im Jahr 2008, wenn die stufenweise Reduzierung abschließe, stehe Wittlich immer noch auf Platz acht: "Das ist eine sehr schöne Bilanz." Ralf Bußmer argumentierte, dass alle freiwilligen Leistungen aufgrund der Haushaltslage überprüft werden müssten: "Wir müssen diese Bereiche aufgrund der massiven Kritik der Kreisverwaltung zurückführen." Bislang zahlt die Stadt jährlich 27 829,50 Euro Übungsleiterzuschüsse. Bei nebenamtlichen Übungsleitern will die Stadt 2005 und 2006 zehn Prozent, 2007 20 Prozent und 2008 23 Prozent weniger zahlen. Dann wäre Landessportbundniveau, das sind 95 Euro, erreicht; heute sind es noch 233 Euro. Für hauptamtliche Übungsleiter, die derzeit 409 Euro monatlich erhalten, sollen ab 2005 250 Euro im Monat gezahlt werden. Der Landessportbund zahlt 246,50 Euro. Ein Diskussionsschwerpunkt war außerdem die Übernahme der Unterhaltungskosten für vereinseigene Sportplätze, wovon die Rasenplätze Neuerburg und Lüxem besonders betroffen sind. Bislang entstehen der Stadt im Jahr 22 000 Euro Kosten. Die sollen schrittweise bis 2008 auf 70 Prozent abgesenkt werden auf 8000 Euro je Platz. Die CDU kritisierte den Beschlussvorschlag. Winfried Schabio sagte: "Wir sind der Auffassung, dass am falschen Ende gespart wird." Er verwies auf die Leistungen der Vereine für die Gesellschaft, insbesondere in der Jugendarbeit. Man solle den Beschluss vertagen, bis klar sei, wie das Kuratorium der Stiftung entscheide. Peter van der Heyde gab zu bedenken: "Warum hat man nicht die Voraussetzungen bei der Stiftung geschaffen? Hier macht man den zweiten Schritt vor dem ersten." Dem stimmte Thomas Oelenschläger zu: "Ich bin pro Vertagung. Sonst kann es sein, dass die Vereine mit der gesamten Beschränkung hier gesegnet sind." Grüne und FDP betonten, sie gingen nicht aus dem Ratssaal, bis eine Entscheidung getroffen sei. Jörg Hosp, FDP: "Das haben wir doch alles schon letztes Jahr diskutiert." Hans Gass, SPD, sagte: "Egal wie das Kuratorium entscheidet, wir als Stadtrat haben zu sagen, was wir uns leisten können." Die Ratssitzung wurde unterbrochen, um sich zu bedenken. Danach erinnerte Joachim Gerke, SPD: "Es geht darüber hinaus, was als Pflichtprogramm einer Kommune gilt. Das gilt auch für Kita, Hort- und Krippenplätze und den schulischen Bereich. Beides können wir nicht haben. Der Rat stimmte gegen die CDU für die Änderung.

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