Ausgleich in der Natur

BERNKASTEL-WITTLICH. (noj) Wenn der Kreiswaldbauverein feiert, dann natürlich im Grünen. Die Vereinigung privater Waldbesitzer hatte zur Dreifaltigkeit bei Wehlen eingeladen. Natürlich war der Forst Hauptthema des Festes.

 Stella, Julius und Noah freuen sich über eine kleine Pause auf dem hölzernen Krokodil.Foto: Nora John

Stella, Julius und Noah freuen sich über eine kleine Pause auf dem hölzernen Krokodil.Foto: Nora John

Unterhaltsames und Lehrreiches rund um den Wald wurde den Besuchern, darunter auch viele Familien mit Kindern, geboten. So konnte man sich beim Holzartenparcours die Maserung der verschiedenen Baumarten anschauen und so vielleicht schon eine Auswahl für das nächste Möbelstück treffen. Wer einen Spannungssimulator bisher für ein elektrotechnisches Gerät gehalten hatte, konnte sich hier eines Besseren belehren lassen. Martin Becker, Forstwirt in Wittlich, demonstrierte wie dieses Gerät zu Lehrzwecken eingesetzt wird. Er setzte einen Baumstamm unter Spannung und erklärte, mit welcher Schnitttechnik ein Stamm ohne Gefahr gesägt werden kann. "Wichtig bei Windwurf" erklärte Max Merrem, Geschäftsführer des Vereins. Mit dieser Demonstration hoffe man, Privatwaldbesitzer für die Motorsägenlehrgänge zu motivieren. An anderer Stelle zeigte ein Aussteller Möbel und ein großes hölzernes Krokodil, auf dem die Kinder gern Platz nahmen. Auch Werkzeug und Maschinen für die Waldarbeit wurden präsentiert, während Walter Stolz, zuständig für Sicherheitsfragen bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, über Gefahren bei Waldarbeit und Jagd informierte. Als Attraktion erwies sich das Bogenschießen, das ein Ürziger Verein anbot. Hier konnten Besucher sich wie Robin Hood fühlen. Bei seiner Ansprache wies der Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins, Georg Fox, auf die Ziele des Vereins hin. Der setze sich "heftig" für die Verbesserung der ökonomischen Bedingungen im Privatwald ein. Als Beispiele nannte Fox Fördermittel für Waldkalkung, Wegeerschließung, Bestandspflege oder Wertästung. "Für viele ist es ein Stück Freiheit, in einer überregelten Gesellschaft, ein eigenes Waldgrundstück zu besitzen", betonte er. Im Kreiswaldbauverein könnten Neulinge lernen, wie man mit der Motorsäge umgeht oder ihr Wissen über waldbauliche Abläufe oder Holzsortierungen erweitern. Mit dem Fest wolle man nun zeigen, dass Wald "etwas bringt", schloss Fox. Dechant Manfred Müllers nahm in seiner Predigt Bezug auf den Psalm 104, in dem die Schöpfung gepriesen wird und stellte dabei Schäden an Umwelt und den Umgang der Menschen mit der Schöpfung kritisch in den Raum. Hermann Ilaender, Landesvorsitzender des Waldbesitzerverbandes, kritisierte das Verfahren zur Ausweisung von FFH-Gebiete und zweifelte daran, dass Waldbesitzer angemessene Ausgleichszahlungen bekommen würden.

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