Auszüge aus einem preisgekrönten Roman

TRABEN-TRARBACH. (red) Eine Lesung mit Texten aus dem unveröffentlichten Nachlass des Schriftstellers Werner Beumelburg findet am Freitag, 10. Oktober, 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Traben-Trarbach, Brückenstraße, statt.

Gleich aus doppeltem Anlass will der Förderverein des Mittelmosel-Museums in diesem Jahr dem heimischen Autor Werner Beumelburg gedenken, der 1938 Ehrenbürger der Stadt wurde, wegen seiner Nazi-Vergangenheit jedoch ein umstrittener Sohn der Doppelstadt ist. Vor 40 Jahren starb der 1899 in Trarbach geborene Schriftsteller in Würzburg. Ein halbes Jahr nach seinem Tod im März 1963 erhielt er posthum einen Erzählerpreis des Magazins "Der Stern". Eine siebenköpfige Jury, in der unter anderem so bekannte Namen wie der Schriftsteller Erich Kästner, Professor Ludwig Marcuse oder auch der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki saßen, hatten damals Beumelburgs Roman "König Nobels letzte Reise - Ein Fabelbuch für Erwachsene" (1959) mit einem mit 1000 Mark dotierten Preis ausgezeichnet. Nachdem der Förderverein des Mittel-Museums im Rahmen der Kulturwoche die vor Jahren begonnenen Beumelburg-Lesungen wieder aufgenommen und Richard Ochs der Zuhörerschaft "König Nobels letzte Reise" vorgestellt hatte, soll diese Lesung am Freitag in der Stadtbibliothek fortgesetzt werden. Ochs wird dabei nach einer kurzen Zusammenfassung des bisher Vorgetragenen weitere Passagen aus dem Werk vortragen. Außerdem wird Beumelburg-Kenner Ochs die Gelegenheit nutzen, den bereits vorhandenen Bestand der Bibliothek an Beumelburg-Büchern zu ergänzen sowie eine Dokumentationsmappe zum Leben und Werk des Autors zu übergeben. Vor dem Zweiten Weltkrieg ein erfolgreicher Autor

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war es zunächst still geworden um den erfolgreichen Autor auflagenstarker Historien- und Weltkrieg-I-Romane, die Werner Beumelburg neben großer Popularität auch die Ehrenbürgerschaft seiner Vaterstadt einbrachte. Aus seinem literarischen Nachlass, den seine rechtmäßigen Erben vor Jahren bereits der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz übergaben, wird jedoch seine ungebrochene Schaffenskraft in der Nachkriegszeit deutlich. Dort lagern in mehreren Koffern eine Fülle handschriftlicher und Maschinen geschriebener, bisher unveröffentlichter Entwürfe und Texte von geplanten Romanen und anderer Manuskripte. Zu diesen unveröffentlichten Texten zählt auch "König Nobels letzte Reise", der jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wird. In einem Nekrolog bei Beumelburgs Beerdigung 1963 auf dem Trarbacher Friedhof auf Kästel hoffte einer seiner Würzburger Freunde, dass einige seiner noch unveröffentlichten Werke bekannt werden mögen und sein Name nicht so bald vergessen werde." Dazu soll die Lesung in der Stadtbibliothek beitragen.

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