Bürger wollen Klarheit

Auf Nachbohren der Wallscheider Bürger in der Ratssitzung sagte Bürgermeister Wolfgang Schmitz zu, sich für aktuelle Untersuchungen der Geruchsemissionen bei der Firma Meeth einzusetzen. Der Rat beschloss außerdem, den Bebauungsplan-Antrag für eine Photovoltaikanlage zu vertagen.

Wallscheid. Eigentlich stand das Thema Meeth in der vergangenen Wallscheider Gemeinderatssitzung nicht auf der Tagesordnung. Doch wurde es in der Einwohnerfragestunde von Bürgern angesprochen. Die wollten wissen, was sich tut im Fall Meeth. Neun Mal hatte im Freien gelagertes Material bei der Fensterfirma gebrannt, zuletzt am 12. April. Bis heute sind viele Fragen zu den Vorfällen offen. Die Feuerwehr hatte Selbstentzündung als Brandursache vermutet. Später hat die Polizei Ermittlungen in Sachen Brandstiftung aufgenommen. Bis Redaktionsschluss ließ sich gestern nicht mehr klären, ob die Staatsanwaltschaft den Fall abgeschlossen hat.

Die Bürger fühlen sich schlecht informiert in punkto Gesundheitsgefahren. Ob der Brandrauch gefährlich gewesen sei, ließe sich nicht mehr rekonstruieren, hatten die Behörden erklärt. Die 30 Mitglieder zählende "Interessensgemeinschaft betroffener Bürger für eine saubere Umwelt" will jedoch auch wissen, ob die Geruchsemissionen beim täglichen Betrieb der Firma gesundheitsgefährdend sind.

In der Gemeinderatssitzung informierte Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, über ein Antwortschreiben der SGD Nord, das ihn just an diesem Tag erreicht hatte. Bereits im Oktober hatte Schmitz bei der Behörde nachgefragt, ob von den gewöhnlichen Emissionen eine Gefahr ausgehe. Nachdem er zunächst keine Antwort erhalten hatte, hatte der Bürgermeister nachgehakt. In der aktuellen Antwort wiederholte die SGD Nord, was sie auch schon dem TV mitgeteilt hatte (der TV berichtete): "Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung können ausgeschlossen werden." Die Behörde verwies dabei auf Messungen von 1999 und 2001.

Dass diese Untersuchungen bereits sieben Jahre alt sind, stieß bei den Bürgern auf Kritik. Schmitz sagte zu, sich nochmals an die Behörde zu wenden und um aktuelle Untersuchungen zu bitten. Hans-Werner Steffens von der Interessensgemeinschaft zeigte sich nach der Sitzung zufrieden. "Das ist positiv. Wir wollen nur wissen, ob wir einer Gefahr ausgesetzt sind. Sonst nichts. Es geht uns nicht darum, jemanden in Misskredit zu bringen."

Das Thema Bebauungsplan für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage, das in der Sitzung auf der Tagesordnung stand, vertagte der Gemeinderat. Die Ratsmitglieder fühlten sich zu wenig informiert. Laut Schmitz hat eine Gesellschaft, die gerade gegründet wird, beantragt, den Bebauungsplan zu erstellen. Die Gesellschaft will auf 13,2 Hektar, die sich derzeit in Privatbesitz befinden, Sonnenenergie gewinnen.

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