Bürgerinitiative will Abspaltung

Eine Großlittger Bürgerinitiative befragt die Bürger zur Kommunalreform. Die Initiatoren der Bewegung sprechen sich für eine Zuordnung Großlittgens zum Verwaltungssitz Wittlich aus.

 Einige der Initiatoren der Großlittger Bürgerinitiative (von links): Alois Debald, Klaus Weiler, Reinhold Graf, Helmut Raskop an der Skulptur auf dem Dorfplatz Zehntscheune. TV-Foto: Marion Maier

Einige der Initiatoren der Großlittger Bürgerinitiative (von links): Alois Debald, Klaus Weiler, Reinhold Graf, Helmut Raskop an der Skulptur auf dem Dorfplatz Zehntscheune. TV-Foto: Marion Maier

Großlittgen. Seit Dienstag sind ein paar Großlittger in ihrem Ort unterwegs, um die Bürger zur Kommunalreform zu befragen. Sie haben eine Bürgerinitiative gegründet und sammeln die Unterschriften derjenigen, die sich für Wittlich als zukünftigen Verwaltungssitz und damit für eine Mitgliedschaft in der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land aussprechen.

Großlittgen ist nicht irgendein Dorf. Großlittgen ist mit rund 1000 Einwohnern die zweitgrößte Kommune der 8000 Einwohner zählenden VG Manderscheid.

Die Initiatoren der Befragung, darunter Alois Debald, Helmut Raskop, Reinhold Graf, Klaus Weiler und Helmut Quint, sagen, ihnen gehe es um Basisdemokratie. Debald erläutert: "Zwei Listen, nämlich die des Ortsbürgermeisters und die Liste Antony, haben sich vor der Kommunalwahl für die Einbeziehung der Bürger beim Thema Gebietsreform ausgesprochen. Wir als überparteiliche Gruppe befragen die Leute jetzt."

Die Mitglieder der Bürgerinitiative sehen gute Chancen dafür, dass eine Mehrheit der Großlittger ihr Anliegen unterstützt. In nur einer Stunde habe er 35 Unterschriften erhalten, sagt Debald. Raskop erläutert, warum es die Großlittger zur Kreisstadt zieht: "Wittlich ist für viele von uns Einkaufs- und Arbeitsstadt. Die Schulen sind dort und die Stadtbücherei. Wir gehen dort ins Schwimmbad, zur Kreisverwaltung und zum Arbeitsgericht."

Die Mitglieder der Bürgerinitiative sind sich sicher, dass die VG Manderscheid in ihren jetzigen Grenzen in etwa zwei Jahren aufgelöst und eine größere Einheit geschaffen wird. Aus der Fusions-Aufforderung des Ministers sei bereits ein Gesetz geworden. Die Aktivisten plädieren dafür, nun noch die Chance für einen Bonus bei einer freiwilligen Fusion zu nutzen. 2009 gebe es noch 150 Euro pro Einwohner.

Mit ihrer Initiative stellt sich die Großlittger Gruppierung gegen die bislang offiziell in der VG Manderscheid vertretene Meinung. Eine Mehrheit des Verbandsgemeinderats mit dem Bürgermeister an der Spitze, die SPD ausgenommen, hatte sich gegen eine Fusion ausgesprochen. Am kommenden Dienstag hat Bürgermeister Wolfgang Schmitz einen Gesprächstermin mit dem Innenminister, bei dem er für die Eigenständigkeit Manderscheids eintreten will. Reinhold Graf sagt: "Je nachdem, wie die Befragung ausgeht, kann der Bürgermeister dann nicht mehr sagen, dass er für die ganze Verbandsgemeinde spricht." Anfang kommender Woche soll die Befragung abgeschlossen sein.

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