Bürgerwille ist gefragt

Wenige Wochen vor der Bürgerversammlung zum Thema Kommunalreform hat der Gemeinderat Trittenheim beraten, wie möglichst viele Bürger für eine Beteiligung an der bevorstehenden Befragung gewonnen werden können.

Trittenheim. (urs) Wenn es um die Vorgehensweise in Sachen Kommunalreform geht, sind sich die Ratsmitglieder fraktionsübergreifend einig. In den nächsten Wochen zählt für sie vor allem eins: möglichst viele Bürger zu erreichen. Ziel ist eine hohe Beteiligung an der Bürgerversammlung am 16. Dezember (der TV berichtete). Denn damit steigen die Chancen, dass bei der nachfolgenden Befragung viele Trittenheimer ihre Meinung dazu kundtun, mit wem die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron fusionieren sollte (siehe Extra).

Auf welche Weise die Meinungen anonym abgeben werden können, wird am 2. Dezember in der Ortsbürgermeister-Dienstbesprechung entschieden. Der Rat befürwortet die Idee, eine Gruppe Ratsmitglieder mit einer Urne von Haus zu Haus gehen zu lassen. Eine andere Möglichkeit wäre eine Abgabestelle, beispielsweise die örtliche Tourist-Information. Allerdings rechnet der Rat bei einer Haustür-Aktion mit einem höheren Rücklauf. Denn die Bürger würden sich dann eher motiviert fühlen, ihre Stimme abzugeben. Außerdem könne so Missverständnissen vorgebeugt werden.

Ortsbürgermeister Franz-Josef Bollig nennt ein Beispiel: Wird etwa in einem Haus mit vier Stimmberechtigten nur ein Bogen abgegeben, kann nachgefragt werden, ob das so gewollt ist. Daher hält Bollig umfassende Aufklärung in den nächsten Wochen für sehr wichtig. Unterm Strich geht Bollig davon aus, dass 75 Prozent der Fragebögen abgegeben werden. Da alle Bürger ab 16 Jahren ihre Meinung kundtun können, werden seiner Einschätzung nach um die 1000 Trittenheimer gefragt.

Auch Elmar Kaufmann, Sprecher der gleichnamigen Fraktion, hofft, dass sich möglichst viele an der Befragung beteiligen. Der gesamte Rat sei "einhellig der Meinung, dass wir eine möglichst große Bürgerbeteiligung wollen." Denn nur so sei ein eindeutiges Ergebnis zu erzielen, so dass letztlich der "Bürgerwille" berücksichtigt werden könne. Der Gemeinderat wird laut Kaufmann das Ihre dazu beitragen: "Der ganze Rat ist bereit, einige Tage durchs Dorf zu gehen, um Stimmen einzusammeln." Daher hofft er, dass es dafür grünes Licht geben wird.

Optimal wäre seiner Ansicht nach, wenn jede Gemeinde die Stimmenabgabe nach ihren Vorstellungen regeln könnte. Extra Der Verbandsgemeinderat Neumagen-Dhron hat in den vergangenen Monaten den Weg für eine freiwillige Fusion geebnet. Mögliche Partner sind die Nachbar-Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Schweich, Thalfang und Wittlich-Land, über deren Eckdaten die Bürger bereits informiert wurden. Nach Trittenheim stehen im Januar in Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim Bürgerversammlungen und Befragungen an. Danach werden die Gemeinderäte ihr abschließendes Votum abgeben. Der VG-Rat wird wohl im Frühjahr erste Verhandlungen aufnehmen. (urs)

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