"Bäche weiter im Auge behalten"

ENKIRCH. In wenigen Monaten wird das Trinkwassernetz der Gemeinde Enkirch an den Zweckverband Eifel-Mosel (ZWEM) angeschlossen. Die Bürger erhalten dann nicht mehr ihr Trinkwasser aus dem Ahringsbachtal, sondern aus der Eifel. Dennoch drängen Enkircher Bürger darauf, die Wasserqualität der Bäche weiterhin genau zu beobachten.

Der Liefervertrag mit dem ZWEM ist unterschrieben, die Förderanträge liegen zur Genehmigung in Mainz vor, und auch die Trassenführung für die erforderliche Wasserleitung von Burg nach Enkirch ist festgelegt. Läuft alles nach Plan, kann im späten Frühjahr die Gemeinde Enkirch an das Trinkwassersystem des ZWEM angeschlossen werden. Die gerade einmal zwölf Jahre alte Trinkwasseraufbereitungsanlage im Ahringsbachtal, die Enkirch derzeit noch versorgt, wird dann stillgelegt. Der Ahringsbach und der in ihn mündende Waschbach, dessen Quellgebiet am Rande der Start- und Landebahn des Flughafens Frankfurt-Hahn liegt, sind dann "normale" Bäche. Das heißt, in deren Einzugsgebieten befinden sich in Zukunft keine in Betrieb befindliche Trinkwasseraufbereitungsanlagen mehr. Dennoch wollen Enkircher Bürger darauf hinwirken, dass die Wasserqualität dieser Bäche genau beobachtet wird. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung meinte Ratsmitglied Roland Bender, dass mit dem Anschluss an den ZWEM das Problem grundsätzlich noch nicht gelöst sei. Der Flughafen könne weiterhin kontaminiertes Wasser in die Bäche einleiten. "Wer überwacht künftig die Einhaltung von Grenzwerten?", fragte er. VG-Chef Ulrich K. Weisgerber wies in diesem Zusammenhang auf die Zuständigkeit der Unteren Wasserbehörde (Kreisverwaltung) und der Oberen Wasserbehörde (SGD Nord) hin. Diese Stellen müssten die Überwachung nach ihren Vorschriften durchführen. Gegenüber dem TV sagte Weisgerber, dass aber auch die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach die Wasserqualität der Bäche "im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht" im Auge behalten werde. Analysewerte der Gemeinde mitteilen

Der Gemeinderat Enkirch ist ferner der Meinung, dass die Ortsgemeinde über die Ergebnisse der Beprobungen seitens der Behörden unterrichtet werden muss. Der "Kampf" um eine gesundheitsunbedenkliche Trinkwasserversorgung dauerte mehrere Jahre. Die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach hatte, in Sorge um die Enkircher Trinkwasserqualität, vor zwei Jahren beim Oberverwaltungsgericht Koblenz gegen den Planfeststellungsbeschluss "Verlängerung der Start- und Landebahn Flughafen Frankfurt Hahn" geklagt. Das Gericht wies aber die Bedenken zurück (der TV berichtete). Zuvor hatte es einige Störfälle gegeben, Grenzwerte wurden überschritten, und die Gemeinde Enkirch musste zeitweise mit Tanklastzügen mit Trinkwasser versorgt werden. Mit der nun gefundenen Lösung, Enkirch nicht mehr über den Brunnen im Ahringsbachtal, sondern mit Eifelwasser zu versorgen, scheinen die meisten Beteiligten zufrieden zu sein. VG-Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber sagte gegenüber dem TV: "Ich bin schon stolz, dass wir das alles in so kurzer Zeit schaffen konnten. Es war aber auch eine elende Schufterei, und auf mir lastete ein erheblicher Druck. Aber es gab keine Alternative." Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber, der nicht immer mit der "forschen" Gangart des VG-Chefs einig war, meint im Nachhinein: "Es ist gut, dass nunmehr eine dauerhafte Lösung gefunden wurde, und es ist gut, dass mit dem Runden Tisch eine gemeinsame Lösung erreicht wurde." Zu den Begleitumständen meint Karl-Heinz Weisgerber: "Es gibt immer verschiedene Wege, um an ein Ziel zu kommen."

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