Bagger können kommen

Trotz Intervention eines Anwohners bei Gericht werden heute die Kanal-Sanierungsarbeiten in der Hasborner Straße "Am Bahnhof" starten. Der Anwohner hatte 19 Unterschriften gegen die seiner Meinung nach nicht zumutbare Sperrung gesammelt.

 Probleme durch Kanalarbeiten: Die Zufahrt zum Wohngebiet „Am Bahnhof“ muss für drei Tage gesperrt werden. Auch ein Antrag bei Gericht konnte dies nicht verhindern. TV-Foto: Marion Maier

Probleme durch Kanalarbeiten: Die Zufahrt zum Wohngebiet „Am Bahnhof“ muss für drei Tage gesperrt werden. Auch ein Antrag bei Gericht konnte dies nicht verhindern. TV-Foto: Marion Maier

Hasborn. Heute können die Bagger ihre Arbeit bei den Tennisplätzen in der Hasborner Straße "Am Bahnhof" beginnen. Das Gericht hat den Antrag auf aufschiebende Wirkung des Widerspruchs von Anwohner Dieter Wermes abgelehnt.Der 64-Jährige wollte damit die angekündigte dreitägige Vollsperrung verhindern. Er hatte bemängelt, dass es für ihn als Schwerbehinderten mit Hüftschaden und auch für andere ältere und behinderte Mitbürger im Wohngebiet "Am Bahnhof" nicht zumutbar sei, einen Fußmarsch von 300 bis 400 Metern bis zum Auto-Parkplatz hinzunehmen. 19 Häuser sind durch die Sperrung der Straße nicht mehr anfahrbar. Von 19 volljährigen Bewohnern des Viertels hatte Wermes Unterschriften für eine Bürgerinitiative gegen die Sperrung gesammelt.Wermes hatte der Verwaltung vorgeworfen, wenig vorsorgend entschieden zu haben. Sie habe weder Rettungsdienste noch Post informiert. Weins: "Die Sperrung ist zumutbar"

Dem hält Günter Weins, Leiter der Verbandsgemeinde-Werke entgegen: "Die Sperrung ist zumutbar und wenn jemand Probleme bei dringenden Besorgungen hat, werden wir ihm helfen."Der Kanal müsse dringend saniert werden, der Straßenablauf sei defekt. Die Sperrung während der Arbeiten sei nötig, weil die Straße schmal sei und der Kanal 3 bis 4 Meter tief liege. Die Werke würden versuchen, die Arbeiten so schnell wie möglich — eventuell schon in zwei Tagen — hinzubekommen.Die Bürger seien vorab im Mittelungsblättchen und per Handzettel informiert worden. Auch die Rettungswache und die Post hätten Bescheid bekommen. Das Gericht folgte in weiten Teilen der Argumentation der VG-Verwaltung.Zur Gerichtsentscheidung sagte Wermes, er wolle diese nochmals prüfen, vermutlich jedoch keine Beschwerde einlegen. Trotz Niederlage kann er der ganzen Aktion etwas Positives abgewinnen. Die Unterschriften zu sammeln sei sehr zeitaufwändig gewesen, doch habe er dabei erfahren, wie distanziert die Bürger zu den staatlichen Einrichtungen stünden. Außerdem habe er als Mitglied im Kreisvorstand der Partei "Die Linke" Hinweise geben und interessante Gespräche über das kommunale Umfeld in der VG führen können. Wermes verweist auf Niederscheidweiler. Dort hatten Vertreter der Linken die Bürgerinitiative (BI) "Einwohneranträge", die gegen die Erneuerung von Gehwegen und Straßenlaternen gekämpft hat, unterstützt. Auch in Niederscheidweiler hatte die BI eine Schlappe erlitten.

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