Barock und Moderne

LONGKAMP. (urs) Eine festliche Messe hat in Longkamp einen Glanzpunkt unter die monatelange Renovierung der Pfarrkirche gesetzt.

Es ist ein besonderer erster Advent in Longkamp. Die Menschen drängen zur Kirche, um den Abschluss der monatelangen Renovierungsarbeiten zu feiern. Nach dieser präsentiert sich alles irgendwie verändert, in einem völlig anderen Licht. Selbst der 40 Jahre alte Altar wirkt wie neu. Abgesehen von neuen Lampen, erzielt diesen Effekt die ausgefallene Farbgebung des Chorraums. Hellblaue Eckpfeiler verleihen ihm etwas Edles. Ebenso wie das glitzernde Deckengewölbe, in dem sich das helle Blau, das Weiß der Wände und die goldenen Verzierungen wiederfinden. Der auf 1748 datierende Chor hebt sich so deutlich vom modernen, 1965 erbauten, Mittelteil der Kirche ab. Entsprechendes gilt für den 1863 im gotischen Stil errichteten Turm, an den sich die Orgel anlehnt. Für den Trierer Architekten Karl Feils ist das Neubauteil mit dem nach oben spitz zulaufenden Dach zwischen Original-Barockteilen "gewissermaßen eingeklemmt". Das mache den "besonderen Charme" des Gebäudes aus, was seinem Kollegen Karl-Peter Böhr zu danken sei. Als dieser in den 60er-Jahren zu der Baustelle gerufen wurde, drohte Chor und Turm nämlich das gleiche Schicksal wie dem Schutthaufen dazwischen. Vorausgegangen war der Entschluss von Kirchenvorstand und Pfarrer, auf Grund der 1963 festgestellten Absenkungen an den Fundamenten und Barockdeckengemälde das Mittelschiff abzureißen. Andreas-Reliquie wird heute gezeigt

Im Vergleich dazu erscheint die jetzige Renovierung - Kostenpunkt 260 000 Euro - als reine Schönheitsoperation. Allerdings eine, die an mehreren Punkten ansetzte. So stellt Pfarrer Manfred Weber während der mit ehemaligen Longkamper Priestern und Kaplänen zelebrierten Messe fest, dass "die Akustik deutlich besser geworden ist". Was wohl auf das Holz der neuen Bank-Podeste zurückzuführen sei. Für Leo Kolz, seinen Stellvertreter im Verwaltungsrat, kann sich das Ergebnis der Arbeiten sehen lassen. "Es ist wirklich ein gelungenes Werk geworden", kündigt der Longkamper eine Chronik über die Arbeiten an. Und alle hätten das gemeinsam getragen, hebt er die Zusammenarbeit der Beteiligten hervor. Alles habe sich so entwickelt, bestätigt Pfarrer Weber: "Es gab so ein harmonisches Miteinander." Gemeinsamen Darbietungen der Kirchenchöre Longkamp und Monzelfeld sowie eines Jugendchores mit Sängern aus Longkamp, Monzelfeld und Bernkastel scheinen das zu bestätigen. Bei der anschließenden Feier im Gemeindehaus führten Kindergarten und Grundschule Lichter-Tanz und Flötenspiel auf. Wer sich am Sonntag nicht vom Ergebnis der Renovierung überzeugen konnte, kann dies am Dienstagabend tun. Bei der Messe zu Ehren des Schutzpatrons der Kirchengemeinde wird die Andreas-Reliquie zu sehen sein.

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