Keine Frage, die Base ist heute ein prägender Faktor für Binsfeld. Wird sie es in Zukunft auch noch sein? Um diese Frage drehen sich Visionen, die uns Leser zugesandt hatten. Jörg Follmann aus Arenrath meint: "Bei diesem Ortsbürgermeister wird Binsfeld in 20 Jahren eingezäunt sein. Denn dann gehört Binsfeld zur Airbase Spangdahlem." Nicht ganz so krass, dennoch düster sieht Hans-Günther Schneider aus Binsfeld die Zukunft des Ortes. In einer Vision stellt er sich vor, dass die Amerikaner zwar weiterhin die Base nutzen, jedoch nur noch wenige von ihnen in Binsfeld leben. Viele Häuser und Wohnungen stehen deshalb leer. Auch Einheimische gibt es nur noch wenige, da diejenigen, die es sich leisten konnten, weggezogen sind. Sie waren genervt und fühlten sich bedroht vom Lärm, der unzumutbaren Nähe der Scheinwerferanlagen, von den Triebwerktestständen und dem Munitionsdepot. Die Möglichkeit einer Konversion wurde verschlafen. Millionen wurden in den Ausbau der Base investiert anstatt das Geld für die Stärkung der Infrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu verwenden. Viele Binsfelder müssen 2020 deshalb einen weiten Weg zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen oder sind gezwungen wegzuziehen. Die andere Vision: Die Amerikaner sind abgezogen, aufgrund von ausgewogenen Planungen ist auf der ehemaligen Airbase ein großes Konversionsgebiet mit Industrie, Handwerk und Forschung entstanden. Dies ermöglichte den Binsfeldern eine friedliche, geruhsame und gesicherte Existenz in ihrer eigenen Heimat, in der nun wieder Lebensqualität und Gesundheit gewährleistet sind. Marianne Reiff-Willems aus Binsfeld hat sich über ganz andere Dinge Gedanken gemacht. Nur noch wenige Ur-Binsfelder, so glaubt sie, leben 2020 in Binsfeld. Der Eifeldialekt wird von Kindern und Jugendlichen kaum noch gesprochen. Die Einwanderer reden zum Teil russisch, die Amerikaner im Ort weiterhin amerikanisch. Binsfeld der Ort, in dem sich die endgültige Überwindung des kalten Krieges in einer neuen Sprachmischung mit deutschen, amerikanischen und russischen Elementen zeigt? Die Landwirtschaft, so stellt sich Reiff-Willems vor, ist 2020 auf Null reduziert. Die Natur ist großteils sich selbst überlassen, die Landschaft verbuscht und es wachsen Bäume.