Bastgen geht auf Konfrontation

Die Konversionskonferenz hat zu Differenzen zwischen den VG-Bürgermeistern Otto Maria Bastgen und Ulrich K. Weisgerber geführt. Bastgen behauptet, er sei nicht eingeladen worden. Außerdem befürchtet er, dass seine VG bei der regionalen Entwicklungsplanung nicht genügend berücksichtigt wird.

Traben-Trarbach/Kröv. Otto Maria Bastgen, Bürgermeister der VG Kröv-Bausendorf, übt deutliche Kritik an seinem Traben-Trarbacher Kollegen Ulrich K. Weisgerber. "Mit Befremden", so Bastgen gegenüber dem TV, habe er zur Kenntnis genommen, dass er als Bürgermeister einer Verbandsgemeinde, die direkt von der Schließung des Amtes für Geoinformationswesen betroffen sei, zur Konversionskonferenz am 8. Mai nicht eingeladen worden sei. Tatsächlich schickte Weisgerber seinem Kollegen keine schriftliche Einladung, diese gingen "nur" an die Ortsbürgermeister im Umkreis von 15 Kilometern. Am Tag vor der Konferenz habe aber, so Weisgerber, der Erste Beigeordnete der VG Traben-Trarbach, Robert Gedert, Bastgen auf einer Veranstaltung in Bernkastel-Kues persönlich zu der Konferenz eingeladen. Gedert gegenüber dem TV: "Bastgen hatte auch sein Kommen zugesagt."Tourismus auf dem Mont Royal erhalten

Bastgen verbindet seine Kritik außerdem mit Forderungen: Bei der Überplanung des gemeinsamen Gebietes Mont Royal müssten erhebliche Interessen der VG Kröv-Bausendorf, vor allem der Gemeinde Kröv, beachtet werden. Er habe bereits in der Sitzung mit Innenminister Bruch am 27. April gefordert, dass eine weitere verkehrsmäßige Belastung der Kreisstraße, die durch den zu Kröv gehörenden Ferienpark läuft, verhindert werden müsse. Bastgen, der grundsätzlich die Bestrebungen, die Stadt Traben-Trarbach als Mittelzentrum zu erhalten, unterstützt, sagt: "Wir haben gemäß der Zielplanung des regionalen Entwicklungsplans ein großes Interesse daran, dass der Schwerpunkt Tourismus für den gesamten Mont Royal erhalten bleibt."Weisgerber, angesprochen auf die Kritik, reagiert gelassen. Weisgerber: "Es besteht zwischen beiden Verbandsgemeinden Konsens, dass in Sachen Verkehrsanbindung des Mont Royal Abhilfe geschaffen werden muss." Die Stadt Traben-Trarbach sei dabei, ein entsprechendes Gutachten anfertigen zu lassen. Zwei Möglichkeiten würden überprüft: Die Anbindung über eine noch zu bauende dritte Moselbrücke bei Wolf und eine Ortsumgehung des Feriendorfes. Meinung Brüchige Freundschaft Traben-Trarbach und Kröv waren sich nicht immer grün. Aber das ist eigentlich lange her. Doch jetzt holt Otto Maria Bastgen wieder die Keule hervor. Offenbar befürchtet der Chef der VG Kröv-Bausendorf, dass ihm im Zuge der vom Land geplanten Verwaltungsreform die Felle davonschwimmen. Traben-Trarbach hat das Bundeswehramt verloren, bekommt aber als Ausgleich viel Geld vom Land. Wenn nicht alles täuscht, wird Traben-Trarbach damit den Verlust kompensieren können. Der jetzt entbrannte Streit zeigt vor allem, dass das Kriegsbeil nicht allzu tief begraben liegt, wenn es um Geld und Einfluss geht. Dabei müssten die Gemeinden gerade in Zeiten der Krise zusammenstehen. Dabei haben beide Seiten noch einiges zu lernen: Denn so überzogen die Reaktion von Bastgen wirkt, so ungeschickt war es von Weisgerber, seinen Kollegen nicht in aller Form zur Konversionskonferenz einzuladen. w.simon@volksfreund.de

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