Nicht jeder kennt sich offensichtlich aus auf der Manderscheider Niederburg. Manch einer, der zu den Märchen aus 1001 Nacht in den Keller hinabsteigen wollte, musste erst einmal den Weg nach oben bis hoch auf die Burg nehmen. Doch einmal oben in dem mittelalterlichen Kellergewölbe angekommen zeigte sich, dass sich der Aufstieg gelohnt hatte. Vier Damen in feinster orientalischer Kleidung mit seidigen Tüchern und reichem ornamentalem Schmuck zeigten Bauchtanz vom Feinsten. Jeder Klang der Musik wurde von der Gruppe "Desert Rose" in geschmeidige Bewegungen umgesetzt. Dabei bemerkte auch so mancher, dass das gängige Schönheitsideal der schlanken Bäuche für Bauchtänzerinnen nicht verpflichtend ist. Hier wirkt es erst, wenn auch etwas Substanz dabei ist. Neben den Tänzen, die jedesmal vom Publikum mit kräftigem Applaus belohnt wurden, gab es allerlei Weisheiten aus dem Orient zu hören. Zustimmendes Murmeln gab es beim Thema Zeit. "Gib acht, den Wert der Zeit zu erkennen", diese Weisheit schloss sich an eine Geschichte an, bei der es um einen reichen Geizhals ging, dem es für all seine irdischen Güter nicht gelang, sein Leben um einen Tag zu verlängern. Auch um den Wert der Gesundheit ging es bei den von der Schriftstellerin und Wortkünstlerin Ursula Klee vorgetragenen Weisheiten. Amüsiert horchten die Zuhörer ihren Geschichten vom Witzbold, der mit allerlei Tricks seine Mitmenschen zu übervorteilen wusste. Ursula Klee ist Initiatorin von "Literatur im Café" in Bendorf, Mitgestalterin der "Literaturtage" im Kreis Mayen-Koblenz und Jurymitglied beim von Toto Lotto ausgelobten Kunstpreis. Angeregt von so viel orientalischem Flair wurden die Gäste gegen Ende der Veranstaltung von den Tänzerinnen der Gruppe "Desert Rose" animiert, selbst es einmal mit dem Bauchtanz zu versuchen. Manch einer ergriff vorsichtshalber die Flucht, andere machten gerne mit. Insgesamt war es ein schöner Abend mit einer verzaubernden Atmosphäre und magischen Momenten.