Bebauungsplan spaltet Ort

GREIMERATH. Die Umwandlung des Greimerather Baugebiets an der L 52 in ein Mischgebiet stand auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Damit soll der Firma Soft-Express die Umsiedlung von Wengerohr nach Greimerath ermöglicht werden.

Hauptthema der Gemeinderatssitzung in Greimerath war der Punkt "Bebauungsplan an der L 52", ein strittiges Thema über das der TV berichtet hat. Zwar wurde die Diskussion teils emotional und mit Seitenhieb auf die lange Bearbeitungsdauer des ursprünglichen Bebauungsplans seitens der Kreisverwaltung (vier Monate) geführt, aber insgesamt wurde das Thema abschließend sachlich behandelt. Letztendlich beschloss der Gemeinderat mit fünf Ja-Stimmen gegen zwei Nein-Stimmen die Annahme des geänderten Bebauungsplanes. Dieser sieht vor, das vorhandene Mischgebiet und das sich anschließende Wohngebiet komplett in ein Mischgebiet umzuwandeln. Grund: Durch die Errichtung der von der Firma Soft-Express geplanten Halle werde aus dem Mischgebiet ein "faktisches Gewerbegebiet". Da ein Gewerbegebiet nicht unmittelbar an ein allgemeines Wohngebiet angrenzen darf, stimmte die Kreisverwaltung dem Bauantrag nicht zu. In der Aussprache während der Ratssitzung stand im Vordergrund einerseits das als "Salami-Taktik" bezeichnete Vorgehen, um "Recht für den Bauherrn" zu schaffen, wie ein Gemeinderatsmitglied dies ausdrückte. Andererseits wurde der Standort sowie die mögliche Belastung der innerörtlichen Straßen durch Zulieferverkehr kritisiert. Ortsbürgermeister Walter Schuh bestätigte das Vorgehen als "Salami-Taktik". Er sehe aber die Vorteile für Greimerath sowohl in finanzieller Hinsicht wie auch in der Möglichkeit, dass durch die 30 Arbeitsplätze Neubürger gewonnen werden. Die Zufahrt zum Firmengelände werde nur von der außerhalb des Ortes verlaufenden L 52 möglich sein. Zur Ortsstraße muss ein Zaun mit einem geschlossenen Tor errichtet werden. Die Verbindung vom Antoniusweg zur Landstraße wird gekappt. Allerdings bleibt ein Fußweg zur Bushaltestelle. An der L 52 soll ein bepflanzter Wall den Blick auf die Halle einschränken. Ein Ratsmitglied äußerte sich: "Ich habe nach diesen Änderungen keine Probleme mehr mit dem Bebauungsplan-Entwurf." Ein anderes Ratsmitglied meinte: "Viele Greimerather sind dafür, wenige dagegen. Die meisten Bürger sind der Ansicht, dass die Gewerbeansiedlung ein Gewinn ist." Die Verbandsgemeindeverwaltung Manderscheid hat ebenfalls Interesse an der Ansiedlung des Gewerbetriebes in Greimerath, erklärte Günter Weins, Leiter der VG-Bauabteilung. "Wir sind dankbar für jeden Arbeitsplatz, der innerhalb unseres Verwaltungsbezirkes erhalten oder geschaffen wird." Günter Weins fordert die Greimerather Bürger zur Meinungsäußerung auf. Für Bedenkenträger und Befürworter bietet sich bei der nach der Berichterstattung im Trierischen Volksfreund für heute um 19 Uhr angesetzten öffentlichen Anhörung die Gelegenheit dazu. Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Schildern Sie uns Ihr Problem auf maximal einer Din-A4-Seite und schicken Sie es als Brief an: Trierischer Volksfreund , Stichwort: " TV bringt's voran", Hanns-Martin-Schleyerstraße 8, 54294 Trier, oder als E-Mail an: thema@volksfreund.de. Der TV bringt ihr Thema voran.

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