Begegnungsstätte für alle

VELDENZ. Erfreuliche Nachrichten aus Mainz: Für die Sanierung des alten Römersaals erhält die Gemeinde Veldenz vom rheinland-pfälzischen Innenministerium eine Finanzspritze von 262 000 Euro.

"Die Sanierung des Römersaals ist der letzte Baustein in unserem Bemühen, in Veldenz einen echten Ortsmittelpunkt zu schaffen", sagt Bürgermeister Norbert Sproß. Nachdem in den vergangenen 15 Jahren im Rahmen des Dorferneuerungskonzepts mit dem Umbau der alten Schule zum Dorfmuseum, dem Ausbau der "Villa Romana" und der Gestaltung des dazu gehörigen Gartens bereits mehrere Projekte zur Stärkung und Erhaltung des Ortskerns verwirklicht wurden, leidet das 1000-Einwohner-Dorf nach wie vor unter einem großen Manko: Es fehlt ein Gemeinschaftshaus, das für größere kulturelle oder sportliche Veranstaltungen genutzt werden kann.Das soll nun anders werden: 480 000 Euro investiert die Gemeinde in den nächsten beiden Jahren in die Erweiterung und Sanierung des alten Römersaals - früher Saal Bottler. Das Kellergeschoss dieses Gebäudes ist zwar bereits seit längerem Eigentum der Gemeinde und wurde auch schon ausgebaut. Der Ankauf des darüber liegenden, zirka 80 Jahre alten Saals konnte aber erst nach längeren Verhandlungen mit den Vorbesitzern vollzogen werden."Der Saal war in einem sehr schlechten Zustand", blickt Sproß zurück. In Eigenleistung hätten Gemeinde und Vereine aber die Seitenwände wenigstens so weit stabilisiert, dass der Saal zumindest eingeschränkt genutzt werden konnte. Ohne Heizung und auf quietschendem Parkettboden hatten diese Veranstaltungen aber eher "improvisatorischen Charakter", wie es Sproß formuliert.Aus diesem Grund war die geplante Sanierung des alten Römersaals bereits seit längerem das wichtigste Anliegen der Gemeindeväter. Nachdem Förderanträge für dieses Vorhaben zwei Mal abgeschmettert wurden, erreichte die Gemeinde vor wenigen Tagen die Nachricht, dass das Mainzer Innenministerium das Bauvorhaben jetzt finanziell unterstützen wird. Aus dem Topf des rheinland-pfälzischen Dorferneuerungsprogramms können die Veldenzer mit Zuweisungen in Höhe von 262 000 Euro rechnen. Das entspricht einem Anteil von etwa 60 Prozent der geplanten Investitionssumme.Saal ist auch für den Schulsport gedacht

"Mit den Bauarbeiten werden wir schon in Kürze beginnen", verspricht der Bürgermeister. Er hat für den 21. Juli eine Gemeinderatssitzung angesetzt, auf der über die öffentliche Ausschreibung der einzelnen Gewerke beraten wird.Ausdrücklich betont Sproß die Dringlichkeit des kostenaufwändigen Projekts. Denn nicht nur aus den Reihen der Bürgerschaft hätten viele das Fehlen eines Gemeinschaftshauses bemängelt. "Für den Sportunterricht müssen die Veldenzer Grundschüler nach Burgen fahren. Das verursacht der VG als Schulträger zusätzliche Kosten und hat auch schon zu Unterrichtsausfall geführt", sagt Sproß. Daher sei der neue Saal auch für den Schulsport bestimmt.Und was muss in dem baufälligen Gebäude alles gemacht werden? "Das wird eine Generalsanierung", betont Sproß. Und dazu gehöre unter anderem, dass die Seitenwände des Saals ausgemauert, neue Decken und Fenster installiert und ein Schwingfußboden verlegt wird. Außerdem erhält der Römersaal eine neue Fassade und vor allem einen Anbau, der über einen Treppenaufgang und einen Aufzug für Behinderte vom Vorplatz in den Saal führt. Mit Eigenleistungen, vor allem bei den Abbrucharbeiten, werden auch die Veldenzer Vereine bei der Sanierung des Römersaals mithelfen, zumal er ihnen später auch als Veranstaltungsort für ihre Aktivitäten dient. Doch bevor die Veldenzer im renovierten Römersaal feiern können, wird es noch eine Zeit lang dauern: "Wir hoffen, dass wir den Umbau des Römersaals bis Ende 2004 verwirklicht haben", wagt der Veldenzer Bürgermeister eine Prognose.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort