Bei 19 war die Maß voll
Zum Finale des vierten Machener Oktoberfestes wurde den rund 350 Besuchern am Sonntagnachmittag etwas Besonderes geboten. Anita Schwarz hat in insgesamt drei Durchgängen versucht, den Weltrekord im Maßkrug-Tragen mit 21 Maß zu überbieten, und es leider nicht geschafft.
Bernkastel-Kues/Kloster Machern. (uku) Getreu dem Motto "A bissi wos mehr geht imma" galt es für die aus Karlsfeld (Bayern) stammende Anita Schwarz, den derzeitigen Rekordhalter, einen Australier mit 20 Bierkrügen, zu überbieten und somit ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen.
Wer Anita Schwarz mit ihrer Körpergröße von 1,62 Metern sieht, traut ihr kaum zu, dass sie die Kraft hat, 21 gefüllte Maßkrüge mit einem Gesamtgewicht von etwa 49 Kilogramm auf einer Strecke von 40 Metern durch das Festzelt zu tragen. Geschafft hat sie das aber schon, auf den Wies`n in München, allerdings ohne Eintrag ins Guinnessbuch.
Hauptberuflich arbeitet Schwarz in einem Grafikbüro bei München; seit 22 Jahren bedient sie auf den Wies`n. Mindestens acht Wochen vor einer Veranstaltung macht sie regelmäßig Fitnessübungen. Aber das alleine reicht nicht. "Kraft und Technik müssen zusammenspielen, und ein Quäntchen Glück gehört auch dazu", sagt Schwarz.
Zu allen Auftritten begleitet sie Freundin Maria Falter. Sie ist für die richtige Stapeltechnik der Krüge zuständig. Auch sie war im Kloster Machern dabei und sprach ihrer Freundin immer wieder Mut zu, als sich der Beginn des Weltrekordversuchs verzögerte und Schwarz zunehmend nervöser wurde.
Doch dann ging es los. Angefeuert von den etwa 350 Zuschauern trug sie die Pyramide mit den 21 Krügen Gerstensaft durch das Zelt. Nur fünf Meter vor dem Ziel kam das Aus für den Weltrekord. Die Krüge fielen zu Boden. Anita Schwarz, enttäuscht, aber nicht entmutigt, startete einen zweiten Versuch. Dieses Mal schaffte sie es mit 19 vollen Krügen. Der Kommentar einer Besucherin hierzu: "Die muss doch ein Stützkorsett anhaben, anders geht das doch gar nicht."
Mit oder ohne Korsett: Für den Eintrag ins Guinness-Buch reichte das nicht. Leider scheiterte dann auch der dritte und letzte Versuch.
Hoffnung besteht dennoch für Anita Schwarz: Sollten die Rekordversuche nach Geschlechtern getrennt werden, ist sie Weltmeisterin. Doch das entscheidet sich erst im Laufe der Woche. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Winzerkapelle Leiwen.
