BERNKASTEL-WITTLICH. (sim) Mit Interesse, teilweise mit ungläubigem Staunen, teilweise mit Freude, registrieren die anderen Parteien den seit Monaten andauernden Führungsstreit in der rheinland-pfälzischen CDU. Wir fragten die Kreisvorsitzenden von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. "Solche Umgangsformen wären in der rheinland-pfälzischen SPD undenkbar." Der SPD-Kreisvorsitzende Günter Rösch hält das Hickhack um die Spitzenkandidatur in der CDU für "mehr als peinlich". Rösch: "Eine Partei, die auf diese Art und Weise die Demontage ihres Landesvorsitzenden betreibt, gibt sich selbst ein Armutszeugnis." Rösch gibt sich mit Blick auf die Landtagswahlen gelassen. Wer immer auch im November von der CDU nominiert werde - gegen Kurt Beck habe keiner der beiden eine Chance. Rösch: "Eine Partei, die dieses Land regieren will und sich lediglich in Personalangelegenheiten bekämpft und darüber hinaus keine politische Alternative aufzeigt, wird mit Sicherheit von den Wählerinnen und Wählern nicht belohnt." Jutta Blatzheim-Roegler, Chefin der Grünen im Kreis, wundert sich über die Streitlust der CDU. Früher hätten die Grünen so verfahren, heute sei ihre Partei hinsichtlich einer geordneten Kandidatensuche aber reifer geworden. Blatzheim-Roegler sieht nach wie vor ein großes Wählerpotenzial für die CDU im eher konservativ geprägten Rheinland-Pfalz. Mit ihrer Vorgehensweise verunsichere die CDU aber ihre Anhänger. Die Grünenchefin abschließend: "Ich wünsche der CDU viel Glück bei der Kandidatenkür."Richter hat Sympathien für Rauen