Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft

BERNKASTEL-KUES. In Zeiten knapper Finanzen ist Zusammenarbeit gefragt. Das gemeinsame Tun von zwei großen Weinbau-Einrichtungen soll letztlich allen Winzern zugute kommen.

Das DRK-Sozialwerk (Abteilung Weinbau) verfügt über Wingerte, Arbeitskräfte und Maschinen. Allein 130 behinderte Menschen sind im Bereich Landwirtschaft tätig. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR) hat die Experten, die Erfahrungen und Berechnungen auswerten, bündeln und sie dann den Winzern als Arbeitsgrundlage zur Verfügung stellt. Dies ist ein Grund, warum Vertreter beider Einrichtungen am Dienstag einen Kooperationsvertrag unterzeichneten. "In Zeiten knapper Finanzmittel ist die Kooperation ein Gebot der Stunde", nannte Manfred Brand, Geschäftsführer des DRK Bernkastel-Wittlich, einen weiteren wichtigen Grund. "Hier arbeiten zwei leistungsstarke Partner, die zumindest einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und zur Entwicklung des Steillagen-Weinbaus leisten wollen." Durch die stärkere Zusammenarbeit sollen neue Erkenntnisse aus dem weinbaulichen und kellerwirtschaftlichen Versuchswesen gewonnen und schnell in die Praxis umgesetzt werden, betonten die Experten Volker Emmrich (DRK) und Gerhard Scholten (DLR). Mit dem Vertrag sind drei konkrete Projekte vereinbart. In der Brauneberger Juffer wird in einem Weinberg des DRK eine Bewässerungsanlage installiert. Bei Wassermangel - aber auch nur dann - wird ab dem Frühjahr 2005 ein Teil des Wingerts bewässert. Der andere Teil bleibt unberührt. Die Auswirkungen auf Rebe und Wein werden anschließend verglichen. Im Mai kommenden Jahres findet in Bernkastel-Kues der internationale Steillagenkongress der Vereinigung "Cervim" statt. Beteiligt sind Vertreter der Steillagengebiete in Europa. Dabei werden DRK und DLR ihre Erfahrungen mit dem Maschinensystem für die Steillagenbewirtschaftung bündeln und eine Vorführung organisieren. Dritter Baustein: Die Arbeitsdaten, also die Zeiten, die für Weinbergsarbeiten erforderlich sind, werden erhoben und ausgewertet. "Gerade bei der Produktivität sehe ich noch ein großes Potenzial für den Steillagenweinbau", sagte DLR-Leiter Hubert Friedrich.

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