"Belästigte" Joggerin: Fall löst sich in Wohlgefallen auf

In der vergangenen Woche hatte sich eine 45-jährige Frau aus Traben-Trarbach bei der Polizei gemeldet, weil sie beim Joggen am Moselufer belästigt worden sei (TV vom 3. Juli). Der "Fall" ist nun gelöst.

Traben-Trarbach. (red) Ein behinderter Mann von der Mosel hat zusammen mit seinem Betreuer am Freitag die Polizeiwache aufgesucht. Der lernbehinderte und in seiner Motorik eingeschränkte Arbeiter sagte, dass er die Frau gesehen und einfach nur "mit ihr laufen" wollte, weil sie so schön war. Er habe nichts Böses im Sinn gehabt und könne nicht verstehen, der Frau große Angst eingeflößt zu haben. Er fühle sich völlig falsch verstanden.Sein Betreuer, ein für das DRK tätige Fachmann erläuterte, dass Behinderte sehr oft große Probleme hätten, andere Menschen kennenzulernen und soziale Kontakte zu knüpfen.Die von den Polizeibeamten angerufene Joggerin willigte spontan ein, für ein Gespräch auf der Wache zu erscheinen. Nachdem sie ohne Berührungsängste ihre Empfindungen im Zusammenhang mit der Begegnung beim Joggen intensiv geschildert und ihre Angst beschrieben hatte, zeigte sich der junge Mann tief beeindruckt. Auch er schilderte das Geschehen aus seiner Sicht und zeigte sich betroffen, dass sein Handeln so falsch verstanden worden sei und beteuerte, nie schlechte Absichten gehabt zu haben.Die Trarbacher Läuferin war nach dem Gespräch, das mit Handschlag beendet wird, erleichtert und zufrieden. Der behinderte Mann blieb nachdenklich, sichtlich beeindruckt, aber auch besser für die Zukunft vorbereitet zurück. Er weiß nun, dass er für seine Handlungen die Verantwortung übernehmen muß und nun "amtlich bekannt" ist.

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