Bella Musica am Moselufer

BERNKASTEL-KUES. Die Musik großer italienischer Komponisten und edle Kreszenzen der Mosel-Weinregion - das waren zwei Komponenten, die den Reiz des Wandelkonzertes im Stift ausmachten.

 Jeanette Haase und Vincente Mozos del Campo beeindrucken mit hervorragendem Zusammenspiel auf Mandoline und Gitarre.Foto: Marita Blahak

Jeanette Haase und Vincente Mozos del Campo beeindrucken mit hervorragendem Zusammenspiel auf Mandoline und Gitarre.Foto: Marita Blahak

Nahezu 200 Besucher wandelten durch die drei Spielstätten Weinmuseum, Cusanuskapelle und Gewölbekeller und lauschten den Darbietungen ganz unterschiedlicher Instrumenten-Zusammensetzungen. Auf dem Programm standen Namen der bekanntesten Komponisten wie Domenico Cimarosa, Antonio Vivaldi, Guiseppe Verdi, Alessandro Scarlatti, Giacomo Puccini, Pietro Mascagni oder Gioacchino Rossini. Von der Barockzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts reichte der Ausschnitt aus der Vielfalt der italienischen Musik und Opernarien. Den Anfang machte das Bernkasteler Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Lichter. Als Solisten beeindruckten der Tenor Stefan Lex und die erst 22-jährige Jeanette Haase (Mandoline). Die junge Musikerin, die regelmäßig als Solistin im Zupforchester Rheinland-Pfalz auftritt, begeisterte im Concerto C-Dur für Mandoline und Orchester mit ihrem sicheren Spiel auf der tiefbauchigen Mandoline. Die Mandoline ist ein typisch italienisches Instrument, das in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus verschiedenen Zwischenformen der Laute entstanden ist. Mit der Arie des Alfredo aus Verdis Oper "La Traviata" machte Sänger Lex den Anfang seines "Belcanto", das er im Finale fortsetzte. Doch zuvor führten die drei Grazien in Grün, Weiß und Rot die Zuhörergruppen zu den verschiedenen Aufführungsorten. Im Weinmuseum erklangen Oboen (Barbara Goergen-Maler, Ulrike Lübbert), Hörner (Heribert Kröger, Michael Klink) und Fagott (Klaus Risch), während in der historischen Cusanuskapelle ein Streichorchester und die beiden Flötistinnen Gerda Koppelkamm-Martini und Margret Koch mit einer Sinfonie Scarlattis die Zuhörer in den Bann zogen.Tenor singt sich in die Frauenherzen

Als excellentes Duo zeigten sich Jeanette Haase und ihr Gitarren-Partner Vincente Mozos del Campo in den alten, kühlen Mauern des Gewölbekellers mit gefühl- und temperamentvollem Zusammenspiel. Im Finale glänzten noch einmal Orchester und Sänger - diesmal im Innenhof des Stiftes. Dann musste der Beginn des italienischen Abends aufgrund der unbeständigen Witterung nach innen verlegt werden. Mit berauschenden Melodien aus der Periode des Belcanto-Stils, mit unvergesslichen Arien aus der Welt der italienischen Opern wie Puccinis "Turandot" oder Verdis "Rigoletto" sang sich der Tenor in die Frauenherzen. Denn die Arie des Herzogs "La donna é mobile" schenkte er ganz und gar den Damen unter den Mitwirkenden und Zuhörern. Und auch die Orchestermusiker zeigten italienisches Temperament in der "Cavalleria rusticana" und der neapolitanischen Tarantella. Zu diesem Abend am Moselufer passte kein besserer Ausruf als das italienische "Bravo, bravissimo", mit dem das Publikum den Ausführenden lautstark dankte.

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