Berufe erlebbar machen

WITTLICH. Die Wittlicher Agentur Cox entwickelt Vermarktungs-Konzepte für den Dachverband der deutschen KFZ-Innungen. Neben Ausbildungs-Mappen, Plakaten und Faltblättern liefern die Wittlicher Marketing-Experten die Ideen für die riesigen KFZ-Messepavillons auf den großen Automobil- und Handwerksmessen.

 Made in Wittlich: Die rot glänzende Mappen-Serie für den KFZ-Dachverband unterstützt Schüler, Lehrer und Betriebe bei Praktika.Foto: Christine Catrein

Made in Wittlich: Die rot glänzende Mappen-Serie für den KFZ-Dachverband unterstützt Schüler, Lehrer und Betriebe bei Praktika.Foto: Christine Catrein

In der Halfpipe zeigen Könner rasante Kunststücke auf dem Skateboard. Ein Ruheraum lockt mit bequemen Sesseln zum Entspannen, und im Catering-Bereich genießen junge Menschen Snacks und Getränke während ein Moderator wortgewaltig attraktive Preise verlost. Nein - das ist keine Szene aus einem Club-Urlaub oder Veranstaltungs-Center.Die Ideen werden in Wittlich entwickelt

Die Jugendlichen tummeln sich in einem riesigen Pavillion, den der Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) anlässlich der Automobilmesse in Leipzig aufgestellt hat. Auch bei den großen Automobil- und Handwerksmessen in München und Frankfurt ist der ZDK mit solchen Schau-Pavillons, die über 500 Quadratmeter groß sind, vertreten.Die Ideen zu diesen imposanten ZDK-Messeauftritten - von der Architektur über die Farbgestaltung bis zu den Shows - entwickelt die Wittlicher Agentur Cox. "Das Ziel des ZDK auf den großen Messen ist die Nachwuchswerbung", sagt Cox-Chef Gerhard Slotta. "Unser Auftrag ist es, den Schülern die attraktiven Berufe des KFZ-Gewerbes anschaulich zu machen und sie für eine Ausbildung zu begeistern."Damit die potenziellen Azubis wissen, womit sie es bei einer Lehre im KFZ-Gewerbe zu tun haben, zeigen im Pavillion große Autofirmen anhand aufgeschnittener Motoren die hochentwickelte Technik, die unter den Hauben steckt.Einige Meter weiter wartet ein kompletter LKW auf neugierige Begutachter. Experten beraten Schulabgänger über Ausbildungspläne und mögliche Berufswege.Aufwändige Mappen fürs Betriebspraktikum

Zwar beliefert die Agentur, bei der neben Slotta noch der Kreative Wolfgang Gonska und zwei Sekretärinnen beschäftigt sind, auch andere Firmen und Verbände mit Vermarktungs-Ideen. Aber der Ausbildungs-Sektor, und hier speziell die KFZ-Branche, ist Slottas Steckenpferd."Man kann eine solche Leistungsschau nicht planen, wenn man keine Ahnung von der Materie hat", sagt der Diplom-KFZ- und Wirtschaftsingenieur, der beim Wittlicher Autohaus Kuhlo vor Jahrzehnten eine Lehre als KFZ-Mechaniker gemacht hat.Das neuste Produkt, das die Agentur in der Burgstraße für den KFZ-Dachverband von der Idee bis zur Umsetzung entwickelt hat, ist eine Mappen-Serie, die Schüler, Lehrer und Betriebe bei der Durchführung von Praktika unterstützt.Die rot glänzenden Mappen - je eine für Betrieb, Lehrer und Schüler - sind sehr aufwändig in Gestaltung und Material. Zusammen mit Lehrern und KFZ-Ausbildern hat Slotta die Mappen konzipiert.Die Schülermappe liefert den Praktikanten Vorlagen für Bewerbungen und Praktikumsberichte, in der Lehrermappe sind fertige Unterrichts-Materialien, nicht nur interessant für angehende Praktikanten im KFZ-Gewerbe. In der Betriebsmappe finden die Arbeitgeber Vorschläge für geeignete Tätigkeiten für die Schüler. Alle Mappen geben praktikable Tipps rund ums Praktikum.Die Entwicklung und Herstellung der Mappen hat den KFZ-Verband weit über 100 000 Euro gekostet. "Der Verband steckt so viel Geld in die Nachwuchswerbung, weil der Branche qualifizierter Nachwuchs fehlt", sagt Slotta. Denn seit der Computer Einzug in die Werkstätten gehalten habe und immer mehr Technik und Elektronik in den Fahrzeugen stecke, müsse der KFZ-Lehrling einiges mehr leisten als einfache Schlosser-Arbeiten.Um den geänderten Anforderungen gerecht zu werden, werden zum 1. August alle Ausbildungen im KFZ-Gewerbe neu definiert. Dieser Umbruch bedeutet für Slottas Agentur eine Auftrags-Flut, schließlich müssen alle Werbeträger umgestaltet und die Öffentlichkeit über die neuen Berufsbilder wie den KFZ-Mechatroniker informiert werden. Slottas helle Augen leuchten, als er sagt: "Die Branche bietet so viel." Dann will man nicht daran glauben, , dass er damit seinen Vorteil im Blick hat, sondern die Faszination, die von surrenden Motoren und schnittigen Karrosserien ausgeht.

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