Beschützer für bedrohte Bäume

ÜRZIG. Baumpaten gesucht: Prominente Baumpaten wollen die Bäume im Zeltingen-Rachtiger Klimaschutz-Wald vor der Axt der Straßenbauer schützen.

 Der Axt der Straßenbauer geweiht: Um die Bäume im Zeltinger Wald zu schützen sind zahlreiche B 50neu-Gegner Baumpaten geworden. Zu ihnen zählt auch die Künstlerin Hilde Kappes, die von Karl-Gustav Kwasny, dem Organisator der Aktion, eine Erinnerungsurkunde erhält.Foto: Marita Blahak

Der Axt der Straßenbauer geweiht: Um die Bäume im Zeltinger Wald zu schützen sind zahlreiche B 50neu-Gegner Baumpaten geworden. Zu ihnen zählt auch die Künstlerin Hilde Kappes, die von Karl-Gustav Kwasny, dem Organisator der Aktion, eine Erinnerungsurkunde erhält.Foto: Marita Blahak

Zum Ende des Jahres sollen für die geplante B 50neu und den Hochmoselübergang die ersten Bäume fallen. Die AG "Eifel-Mosel-Hunsrück in Bewegung" will dem sichtbar etwas entgegensetzen und sucht für die gefährdeten Bäume im Zeltingen-Rachtiger Wald, die für den Bau des Tunnels in "offener Bauweise" fallen sollen, engagierte Baumpaten. Belaubtes "Patenkind" für Fernseh-Pfarrer Fliege

Zu den ersten, die eine Patenschaft für "ihren" Baum übernehmen, gehören Elmar Gunsch, der Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege und die Stimmkünstlerin Hilde Kappes. Zusammen mit einer Gruppe von Mitgliedern der AG "Eifel-Mosel-Hunsrück in Bewegung", des BUND, des Bündnis 90/Die Grünen und anderen B 50-Gegnern besuchte auch die gebürtige Bernkastel-Kueserin den Wald auf der Moselhöhe gegenüber dem Weinort Rachtig, um ihren Patenbaum zu markieren. "Wir stehen hier genau in der Mitte der zukünftigen Autobahnbrücke über die Mosel", erklärte Karl-Gustav Kwasny, Vorsitzender der AG, und zeigte auf die Waldfläche: "Buchen und Eichen sollen auf einer Fläche von rund 100 Fußballfeldern dem Straßenbau B 50neu zum Opfer fallen." Mit Hilde Kappes ging er zu einer Buche, dem künftigen "Patenkind" der Künstlerin, und brachte ein Patenschafts-Hinweisschild an. "Wir hoffen, dass der Baum sehr lange steht, bis er eines natürlichen Todes stirbt", so Kwasny. Als Erinnerung an ihre Patenschaft erhielt Kappes eine Urkunde. Mit allen anderen Paten, die ihren Baum anschließend bezeichneten, hofft sie, dass das Projekt gestoppt werden kann. "Ich komme immer wieder gerne in meine Heimatregion zurück, um hier Natur zu erleben", sagte die Wahl-Berlinerin. "Die Menschheit braucht viel mehr Raum für Natur, Kultur und Sinnlichkeit - und nicht für Beton", begründete Kappes die Übernahme ihrer Baumpatenschaft, während die BUND-Landesvorsitzende Heide Weidemann unterstrich, dass die Umweltorganisation weiter gegen die Zerstörung der Landschaft und gegen die Verwirklichung des Hochmoselübergangs kämpfe. Einen ausführlichen Bericht über das Konzert von Hilde Kappes in Bernkastel-Kues lesen Sie auf Seite 14.

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