Bestechendes Angebot

KLAUSEN. Ob nun für den guten Zweck oder für den üblichen: Der Nikolausmarkt bietet alles für den täglichen Bedarf und hat sich zu einer festen Größe gemausert. Kein Wunder, wenn der heilige Mann persönlich Geschenke verteilt.

Echte Feuerzangenbowle von schmucken Bedienungen in Frack und Zylinder gab es am Klausener Nikolausmarkt zu genießen. Der Stand vor der Kirche war einladend drapiert mit stimmungsvollen Kerzen, schweren Schleifen in samtenem Dunkelrot und schneeweißen Engelsflügeln. Während sich Mama und Papa diesen Genüssen hingaben, die den Kauf der Festbeleuchtung im kommenden Jahr sichern sollten, tummelte sich der Nachwuchs vor dem alten Kloster. Hier stand der Nikolaus und verteilte großzügig Geschenke. 800 Kinderbücher, nach Alter gestaffelt, hatte der weißbärtige Bischof mit der großen Schelle in seiner Kutsche versteckt. Beim Verteilen half ihm der zwölfjährige David. "Meine Mama ist eine von den Marktfrauen", strahlte er, bevor er mit glühenden Wangen das nächste Kind beschenkte. Basteln für Nadjas Delphintherapie

Mit Freude bei der Sache waren auch die jungen Messdiener und Messdienerinnen, die auf dem Platz gleich neben der Kirche ihre Waren anboten. "Wir haben sie in den Gruppenstunden gebastelt", berichtete Sarah Hoffmann. Immer mittwochs traf sich die Klausener Jugend, um Lampenschirme, Blumentopfwichtel, phantasievolle Kerzen und Glockenspiele herzustellen. Der Erlös wird einem anderen Kind aus dem Ort zu Gute kommen: Nadja Freiberger benötigt dringend eine Delphintherapie in Übersee. "Wir kennen sie alle", ergänzte Anne Kommers. Am Stand nebenan verkauften die Gruppenleiter für den selben guten Zweck Bratäpfel, Kränze und Gestecke. Das Geschäft liefe ganz gut, versicherte dort Waltraud Simon. Das Forum Klausen hat in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde einen Kalender herausgegeben, dessen Verkauf zur Gestaltung der 900-Jahr-Feier im kommenden Jahr beitragen soll. Auch der war an den Ständen zu beziehen. Die gute Marktkultur Klausens hat sich herumgesprochen. Trotz des schlechten Wetters und dem Überangebot an Märkten in der Region freuten sich die Kaufleute über guten Zuspruch. Die Angebotspalette in den Straßen war ja auch bestechend: Von Über- und Unterbekleidung in allen Größen ging es über Kerzen, die ohne Wachs im Wasser brennen, Bügelbrettbezüge, Hosenträger, Käse und Öfen bis hin zum Wettbewerb im Holzsägen und einer meist äußerst desillusionierenden Körperfettmessung.

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