Bettzeug, Autoreifen und Trinkbecher

TRABEN-TRARBACH. Nach 23 Jahren, in denen die Traben-Trarbacher Sportvereine einmal jährlich ihren Umwelttag starten, hat sich vor allem Eines gezeigt: Am meisten Müll liegt rund um die Papierkörbe.

 Der Umwelttag der Traben-Trarbacher Sportvereine hat sich wieder einmal gelohnt. Neben dem üblichen Unrat haben rund 80 freiwillige Müllsammler die Landschaft auch von einigen Kuriositäten befreit.TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Umwelttag der Traben-Trarbacher Sportvereine hat sich wieder einmal gelohnt. Neben dem üblichen Unrat haben rund 80 freiwillige Müllsammler die Landschaft auch von einigen Kuriositäten befreit.TV-Foto: Ursula Schmieder

Wenn Traben-Trarbach seine Sportvereine nicht hätte, würde die Stadt sich in einem schlechteren Licht präsentieren. Seit 23 Jahren machen sich Jahr für Jahr freiwillige Müllmänner auf den Weg, um das einzusammeln, was gedankenlose Zeitgenossen in der Landschaft hinterlassen haben. Dabei sind selbst alte Hasen wie Horst Scheidweiler, Vorsitzender des Ruder-Clubs (RCTT), vor Überraschungen nicht gefeit. Der Stapel von immerhin 20 Leitpfosten, die mutwillig heraus gerissen und in die Böschung geworfen worden, wundert ihn denn doch. Dennoch wagt er die Bilanz: "Es ist schon weniger geworden." Acht Vereine machen beim Umwelttag mit

Allerdings sei die Zusammensetzung des Mülls schon bemerkenswert. Neben Autoreifen und Fahrzeugbatterien falle vor allem der Müll auf, der entlang der B 53 einfach aus dem Auto geworfen werde. Daher ist er froh, dass sich der Umwelttag mittlerweile derart etabliert hat, dass sich acht Institutionen daran beteiligten. So sind mit dem RCTT nicht nur Angelsportverein, Deutsch-Amerikanischer Segelfliegerclub, Fußball-Club, Motor-Yachtclub und die Sportler vom VfL unterwegs, sondern auch der Verein Traben-Trarbach Aktiv und der Jugendhof Wolf. "Ich schätze, dass an der ganzen Aktion gut 80 Personen teilgenommen haben", freut sich Scheidweiler. Unter den Helfern sind auch viele Jugendliche, denen die Aktion sogar Spaß macht. Vor allem reize es sie, mit dafür zu sorgen, dass die Natur sauber bleibt, erzählen die Jungsportler des am Mont-Royal aufräumenden VfL. Neben einer Bettdecke samt Kopfkissen und einem Teppich fanden sie dort laut Armin Gottke auch Kleidung. Vor allem aber Biomüll, betont sein Bruder Clemens: "Das war wie auf einem Abladeplatz für Kompost." Mit Philipp Malscher entdeckten sie auch eine Farbpatrone, die von "Paintball" übrig blieb, einem Spiel, bei dem mit Farbmunition geschossen wird. Die Jugendhof-Gruppe sammelte Richtung Gonzlay etliche Radkappen ein, ein sehr großes Seil und "unheimlich viele Werbeblättchen", wie sich Begleiterin Timmie Köhler wundert. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus, die mit unterwegs war, ist überzeugt, dass wilde Müllentsorgungen auch viel mit Unwissen zu tun hat. Dennoch ärgert es sie, wenn wie am Segelflugplatz "Winzermüll" mit Spritzschläuchen lagert. Ehemann Helmut findet aber, dass es schon weniger Müll geworden ist. Am schlimmsten sei es da, wo Papierkörbe stünden. FC-Vorsitzender Kurt Peifer kann das nur bestätigen. Am Trabener Spielplatz hätte sich ein besonders unschönes Bild geboten. Dabei könnten es doch eigentlich nur junge Mütter sein, die dort Trinkbecher und Papier auf und unter Bänken einfach hätten liegen lassen. Das anschließende Eintopfessen auf Einladung der Stadtbürgermeisterin haben sich daher alle Helfer redlich verdient.

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