Bewegung bei Jachthafen

GRAACH. Die zum Stillstand gekommenen Planungen für den Graacher Jachthafen waren Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung. Mangelnder interner Informationsfluss sowie das Entfernen der Tempo-70-Schilder an der Bundesstraße stießen bei den Ratsmitgliedern auf Unverständnis.

 Ortsbürgermeister Werner Geller (links) macht sich mit seinen Ratsmitgliedern vor Ort ein Bild vom künftigen Aussehen des geplanten Jachthafens.Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Werner Geller (links) macht sich mit seinen Ratsmitgliedern vor Ort ein Bild vom künftigen Aussehen des geplanten Jachthafens.Foto: Ursula Schmieder

"Es wird damit gerechnet, dass in einem halben Jahr eine Genehmigung erfolgt." Werner Gellers Information über den aktuellen Stand in Sachen Jachthafen erhitzte die Gemüter. Vielmehr noch die Ursache der Verzögerung, der Graachs Bürgermeister auf den Grund gekommen war: Bei der SGD Nord hätte Unsicherheit bezüglich der Zuständigkeiten bestanden. Letztendlich würden nun sowohl die wasserrechtliche Genehmigung als auch die für den Campingplatz von dort aus bearbeitet."Man kann doch nicht bei einem Millionenprojekt das Ding über zwei Jahre hinaus schieben - das geht doch nicht", erregte sich Ratsmitglied Gerhard Zimmer. Die Planungen für den "Jachthafen Bernkastel oder Bernkastel-Graach" sehen eine Investition von zwei bis zweieinhalb Millionen Euro vor. Im September 1999 hatte der Gemeinderat das Projekt auf den Weg gebracht.Neben dem Jachthafen mit ursprünglich 100, aktuell 65 Booten, ist ein Campingplatz vorgesehen. Dazwischen sollen ein Gastronomiebereich und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geschaffen werden. Mit Streetball und Skaterbahn will die Gemeinde Familien mit Kindern für Graach gewinnen.Für Verdruss innerhalb des Rates sorgte die Einstellung einer Teilzeitkraft im Bereich Fremdenverkehr. Der grundsätzlichen Entscheidung hatten die Ratsmitglieder zwar zugestimmt, waren aber nicht über deren Einstellung zum 1. Juni informiert worden. Von Bürgern auf die neue Mitarbeiterin angesprochen, hatten sie dazu keine Auskunft geben können.Rat nicht über Einstellung informiert

Außerdem hatte der Rat keine Einsicht in die Bewerbungsunterlagen gehabt, was einige Mitglieder beanstandeten. Stefanie Paeßens, Mitglied des Fremdenverkehrsausschusses, erkundigte sich nach dem Auswahlverfahren und wollte wissen, warum diese Entscheidung "unter Ausschluss des Gemeinderates" gefallen sei. Ortsbürgermeister Geller berief sich auf seine Zuständigkeit bei Einstellungen und wies darauf hin, dass er sich wegen der lediglich zwei Bewerbungen mit seinen Beigeordneten beraten hätte. "Du hättest dem Gemeinderat früh genug Bescheid sagen müssen", beanstandete Josef Bernard.Ratsmitglied Zimmer gestand sogar ein: "Ich höre heute zum ersten Mal, dass wir eine Fremdenverkehrskraft haben." "Ich geb' ja zu, der Fehler ist mir unterlaufen", räumte Geller seine mangelnde Informationspolitik ein. Als Begründung führte er seine Urlaubsabwesenheit an.Bei den anschließenden Mitteilungen informierte der Ortsbürgermeister darüber, dass der Besitzer der "Eisernen Weinkarte" zugesagt hätte, den Weg dorthin wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Außerdem hätte die Geschwindigkeitsmessung am Ortseingang aus Richtung Wehlen zu dem Ergebnis geführt, dass dort keine Beschränkung notwendig sei. Einzelne Ratsmitglieder führten das auf den schlechten Zustand der Fahrbahn zurück.Während der Rat diese Entscheidung jedoch hinnahm, will die Gemeinde das Entfernen der Tempo-70-Schilder an der am Ort vorbei führenden Bundesstraße nicht einfach akzeptieren. Die Hinweisschilder, für die Gemeinde und Bürger jahrelang gekämpft hatten, hatten einer Anti-Schilderwald-Aktion der Straßenmeisterei Mülheim nicht standgehalten. Wegen der Gefährdung von Fußgängern von und zu der Bushaltestelle sowie riskanten Auf- und Abbiegens sprach sich der Rat einstimmig dafür aus, sich dafür einzusetzen, dass diese wieder angebracht werden.

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