Botschafterin der Kultur

BERNKASTEL-KUES. (red) Fast ihr ganzes Leben hat Ordensschwester Maria Hildegara Heinz in Italien verbracht. Doch in ihrer Heimtstadt blieb sie unvergessen.

Ordensfrau Maria Hildegara Heinz ist tot. Die Schwester, die am 2. März 105 Jahre alt geworden wäre, starb, wie erst jetzt bekannt wurde, am 16. Januar. Geboren wurde sie in der Schanzstraße in Bernkastel. Im März 1921 trat sie in die Kongregation der "Schwestern Unserer Lieben Frau" ein. Im Mai 1924, einen Monat nach ihrer Ordensprofess, kam sie nach Italien, wo sie dann fast ihr ganzes Leben verbrachte. Zuerst arbeitete sie als Lehrerin und Schulleiterin in Turin, ab 1925 baute sie in Mailand eine deutsche Schule mit auf. Dort war sie dann bis 1940 tätig. In Rom leitete sie von 1941 bis 1947 die von ihrem Orden geführte Höhere Schule "Casa Pio X.", an der Deutsch immer noch Pflichtfach ist. Für ihre Verdienste wurde sie 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Hans Joachim Hallier, der deutsche Botschafter im Vatikan. Durch Erziehung, Bildungsarbeit und insbesondere durch die Vermittlung deutscher Sprache und Kultur sei sie zu einer "Botschafterin deutscher Kultur" geworden, hieß es darin. Schwester Maria Hildegara Heinz war nach dem Krieg 27 Jahre lang Generalsekretärin ihrer Kongregation. Sie führte insbesondere den Schriftverkehr mit den Niederlassungen (in elf Ländern) ihres Ordens. Auch in schweren Zeiten verlor sie nie ihren moselländischen Humor. Viele Menschen waren angezogen von ihrer Herzlichkeit und ihrem offenen Wesen. Auch in ihrer Heimatpfarrei, St. Michael Bernkastel, hat man sie nicht vergessen und gedenkt ihrer. Am Sonntag, 12. Februar, wird in der Pfarrkirche St. Michael das Seelenamt gehalten. Beginn ist um 11 Uhr.

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