Brandstiftung bei der Firma Meeth?

Die Analysen des bei der Wallscheider Firma Meeth verbrannten Materials sind da. Dem TV teilte das Unternehmen auf Anfrage mit: "Eines der Ergebnisse lautet: Selbstentzündung kann ausgeschlossen werden." Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft wissen noch nichts von dieser Analyse.

 Woraus bestehen die Materialien auf dem Meeth-Gelände, und wie gefährlich ist es, wenn sie verbrennen? Diese Fragen hat die Firma bislang nicht beantwortet. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Woraus bestehen die Materialien auf dem Meeth-Gelände, und wie gefährlich ist es, wenn sie verbrennen? Diese Fragen hat die Firma bislang nicht beantwortet. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Wallscheid. Neun Mal innerhalb eines halben Jahres hatte im Freien gelagertes Material bei der Firma Meeth in Wallscheid gebrannt, zuletzt am 12. April 2008. Die Bürger machten sich Sorgen. Was passiert da? Ist der Rauch gesundheitsgefährdend? Sie forderten, alles zu tun, um die Brände zu unterbinden. Die Polizei ging damals von Selbstentzündung aus.

Die Firma Meeth überrascht nun mit anderen Informationen. Das Unternehmen hatte — auch auf Drängen der Behörden — das verbrannte Material analysieren lassen. Auf TV-Anfrage hieß es nun: "Eines der Ergebnisse lautet: Selbstentzündung kann ausgeschlossen werden."

Nun steht also die Frage im Raum: War es Brandstiftung? Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft können derzeit nichts Neues dazu sagen. Von beiden heißt es übereinstimmend: "Wir haben von den Ergebnissen der Analyse noch nichts gehört."

Laut Nicole Schmitz von der Firma Meeth sind die Ergebnisse der Analysen erst im Laufe des Septembers eingetroffen. Zu weiteren Inhalten könne sie nichts sagen, weil ihr die Unterlagen nicht vorlägen, so Schmitz. Sie sagte dem TV zu, in den kommenden ein bis zwei Wochen Fragen zu den Analysen zu beantworten.

Schmitz: "Keine Antwort auf entscheidende Frage"



Auch Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, hatte sich bereits vergeblich an die Firma Meeth gewandt. Schmitz: "Ich habe unendlich viele Telefonate geführt, aber die Antwort auf die entscheidende Frage habe ich nicht erhalten. Die Frage ist: Haben die Brände bei Meeth gesundheitschädliche Auswirkungen?" Auch die Behörden — bislang waren die Kreisverwaltung und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord mit dem Thema befasst — hätten diese Frage nicht beantworten können.

Vor diesem Hintergrund sei sich der Rat einig gewesen, das Thema Meeth in der vergangenen Wallscheider Gemeinderatssitzung nicht öffentlich zu behandeln. Unisono versichern Schmitz und Ortsbürgermeister Peter Hermes: "Sobald wir Ergebnisse haben, werden wir informieren." Ergebnis der Ratssitzung sei es gewesen, dass er und Hermes versuchen sollten, in den kommenden vier Wochen mit den Verantwortlichen der Firma Meeth nochmals zu reden, sagte Schmitz.

Bei der Kreisverwaltung hieß es auf TV-Nachfrage: "Das Gutachten liegt uns vor." Über den Inhalt könne nicht informiert werden aufgrund des Datenschutzes. Die gleiche Auskunft hatten die Behörden im Mai bereits gegeben. Damals hatten sie an einem Ortstermin mit der Kripo teilgenommen.

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