Brudermeister Fries dankt ab

Nach 35 Jahren als Brudermeister der "St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neumagen-Dhron" hat Leo Fries die Verantwortung an eine Brudermeisterin übergeben.

 Seit dem Wochenende ist es amtlich: Leo Fries, der 35 Jahre die Geschicke der „St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neumagen-Dhron“ lenkte, hat abgedankt als Brudermeister. TV-Foto: Ursula Schmieder

Seit dem Wochenende ist es amtlich: Leo Fries, der 35 Jahre die Geschicke der „St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neumagen-Dhron“ lenkte, hat abgedankt als Brudermeister. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Die "St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neumagen-Dhron" ist sein Leben. Dennoch hat der Brudermeister Leo Fries nicht wehen Herzens abgedankt. 35 Jahre die Geschicke der rund 100 Mitglieder zu lenken, erscheint ihm einfach lang genug. Da vor den anstehenden Neuwahlen zwei jüngere Schützen Interesse für das Amt bekundet hatten, sah der Noch-73-Jährige die Zeit für den Wechsel gekommen. Nachfolgerin ist Glenzia Stark, die sich mit einer Zweidrittel-Mehrheit gegen einen jungen Mann behauptet hat. Dem scheidenden Fries versüßt das goldene "St. Sebastianus Ehrenschild" des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften den Abschied. Laut Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs handelt es sich dabei um eine "hoch angesiedelte" Auszeichnung. Sie werde nur wenige Male im Jahr vergeben, was über die Diözesanverbände genehmigt werden müsse. Abgesehen von dieser Ehre ist Fries seit 2002 Träger der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz.Die Neumagener Bruderschaft, auch Mitglied des Rheinischen Schützenbundes und damit des Sportbundes Rheinland, zählt 24 Aktive - darunter sieben Frauen und fünf Jungschützen. Fries, der sich im Vorstand der Historischen Schützen engagiert, ist seit 1966 dabei. "Ich hatte immer Interesse am Schützenverein", begründet er. Zugutegekommen ist ihm, dass er gern organisiert und es stets verstanden hat, den Kontakt zu Gemeinde und Kirche zu halten. Für einen Brudermeister sei es wichtig, gern mit Menschen zu tun zu haben: "Man muss da schon Zeit für aufbringen und auch unter die Leute gehen." Eine Schützenbruderschaft habe aber auch eine große Verantwortung. "Das ist ja kein Kegelclub", macht der gelernte Schlosser deutlich, dass im Verein scharf geschossen wird.In seine Ära fallen Meilensteine wie der Bau des Schützenhauses mit Schießstand im Zweibachtal. 240 000 Mark hat die Bruderschaft in den frühen 80er Jahren dort investiert. Als erstes Schützenkönigspaar in den neuen vier Wänden wurden Fries und Ehefrau Elisabeth, die viele Jahre in Trier lebten, gekrönt. Abgesehen von den Schießübungen engagiert sich die Bruderschaft sozial. So etwa für die Bolivienhilfe oder 1996 bei den Heilig-Rock-Tagen. "Da haben wir mit unseren Schützen Ehrenwache gestanden", erzählt Fries. Ebenso sind es Schützen, die an Fronleichnam den Himmel durch den Ort tragen. Doch auch die Geselligkeit wird großgeschrieben. Das Schützenfest an Pfingsten hat seinen festen Platz im Terminkalender. Ebenso wie das Oster eierschießen oder das Aufstellen des Maibaums. Außerdem lädt die Bruderschaft, die seit Jahren Freundschaften mit zwölf anderen Bruderschaften pflegt, im November immer zu einem Wandertag für alle Bürger ein.

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