Brückenstraße wird Fußgängerzone

Traben-Trarbach · Einstimmig hat der Stadtrat Traben-Trarbach eine neue Verkehrsregelung für die Brückenstraße beschlossen. Im kommenden Jahr wird die kleine Geschäftsstraße im Stadtteil Trarbach während der Tourismussaison als Fußgängerzone ausgewiesen. Anlieferverkehr soll morgens möglich sein.

Traben-Trarbach. Eine zuvor nie gekannte Einigkeit demonstrierte der Stadtrat Traben-Trarbach bei einem seit über zehn Jahren heiß diskutierten Thema. Alle Ratsmitglieder sind nun dafür, den motorisierten Verkehr während der Tourismussaison, also von etwa Ostern bis Ende Oktober, aus der Trarbacher Brückenstraße zu verbannen. Stadtbürgermeister Patrice Langer sagte erfreut: "Das steigert die Attraktivität dieser Einkaufsstraße." Auch alle Fraktionen im Stadtrat teilen diese Einschätzung. Renate Braband (SPD): "Das war ohnehin schon immer der Wunsch der SPD." Hubertus Kesselheim (CDU) meinte: "Die Brückenstraße kann als Fußgängerzone zu einem kleinen Treffpunkt für Einheimische und Gäste werden." Für Edgar Koch (FWG) ist der jetzige Beschluss vernünftig, da es sowieso nur noch fünf ausgewiesene Parkplätze in der Straße gebe. In den vergangenen Jahren hätten immer mehr Gastronomen Stühle und Tische draußen aufgestellt. Stadtchef Langer dazu: "Es ist wirklich nicht schön, wenn einem beim Kaffeetrinken die Abgase ins Gesicht geblasen werden." Sören Risse (Grüne) begrüßt ebenfalls die neue Regelung. Wichtig sei aber, dass keine hässlichen Schranken am Eingang der Straße installiert würden. Anlieger reden mit

Wie genau die Regelung aussehen wird, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass während der Tourismussaison keine Autos und Motorräder durch die Brückenstraße fahren dürfen. Anliegerverkehr soll morgens aber möglich sein. Wie lange der Verkehr am Abend aus der Straße verbannt wird, muss noch entschieden werden. Stadtbürgermeister Langer kündigte an, Einzelheiten der neuen Verkehrsregelung mit den Anliegern zu besprechen. Dabei geht es auch um die Ausweisung von Behindertenparkplätzen in unmittelbarer Nähe der Straße. Zuletzt hatte sich der Stadtrat im Jahr 2009 mit der Verkehrsregelung in der Brückenstraße befasst. Ergebnis: Das Thema wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Zwei Jahre zuvor hatte der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss gefasst: Das Parken in der kleinen Einkaufsstraße sollte mit Schranken und Parkautomaten geregelt werden. Dies scheiterte aber an den Kosten. Ende 2006 war das Thema so brisant, dass der Trierische Volksfreund in der Lorettahalle ein Bürgerforum veranstaltete.Aktuell ist die Brückenstraße mit ihren rund 20 Läden, sieben Gastronomiebetrieben, mehreren Arztpraxen und einer Apotheke nur samstags, sonntags und an Feiertagen eine Fußgängerzone. Meinung

Endlich ein BeschlussWarum nicht gleich so? Seit mehr als zehn Jahren ist die Verkehrsregelung in der Brückenstraße Thema im Stadtrat. Sollen Autos und Mopeds reinfahren dürfen oder nicht? Man wägte ab, tauschte Argumente aus und versuchte, eine Kompromisslösung zu finden. Zuletzt war aber niemand richtig zufrieden. Die SPD war immer für die Fußgängerzone an allen Tagen während der Saison, die CDU befürchtete stets Einbußen für die Geschäftsleute. Die neue CDU-Fraktion im neuen Stadtrat hat jetzt einen anderen Kurs eingeschlagen. Sie ist nun ebenfalls für eine ruhige "Flaniermeile". Einige Geschäftsinhaber werden die Entscheidung wohl weiter scharf kritisieren. Aber: Sie sollten mal das kommende Jahr abwarten und dann Bilanz ziehen. Vielleicht werden sie feststellen, dass ihre Befürchtungen grundlos sind. w.simon@volksfreund.de

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