"Bub" verliert an Boden, Elke holt auf

WITTLICH-LAND. (mai) Auch wenn Peter Rauen wieder zum Bundestagsabgeordneten gewählt wurde, in der Verbandsgemeinde, in der er zu Hause ist, büßte er in manchen Orten bis zu zehn Prozentpunkten ein. Elke Leonhard hingegen konnte fast überall zulegen.

Wittlich-Land bleibt im Kreisvergleich überdurchschnittlich schwarz, dennoch: "Der Bub" hat an Boden verloren (Erststimmen 2002/2005: 51,4/45 Prozent). Die absolute Mehrheit erreichte Peter Rauen in seinem Heimatort Salmtal im Gegensatz zur vergangenen Bundestagswahl nicht mehr. Um fast zehn Prozent brach er in Salmtal mit seinem Erststimmenergebnis ein (von 56,8 auf 46,4 Prozent). Ähnlich hohe Verluste erlebte Rauen in Altrich, Dreis, Hupperath, Klausen und noch stärker in Minderlittgen, wenn er auch mehrheitlich über dem Zweitstimmen-Ergebnis lag.Woran liegt's? Daran, dass sich in diesen Orten die Wähler von der CDU generell abgewandt haben? Das kann es nicht sein. Bei den Zweitstimmen verlieren die Christdemokraten in den Orten von Wittlich-Land im Vergleich zur letzten Wahl nur in wenigen Fällen so viele Stimmen. Auch sind solche Verluste nicht etwa Schicksal der CDU-Direktkandidaten. Kollege Peter Bleser beispielsweise schafft es, im Wahlkreis 202 in einigen Orten sein Ergebnis zu verbessern. Unzufriedenheit mit dem Bundestagsabgeordneten Rauen scheint hier ausschlaggebend zu sein, zumal der Salmtaler in allen Orten der VG verliert - mit einer Ausnahme: Hetzerath.

Anders hingegen Elke Leonhard, Direktkandidatin der SPD aus Manderscheid. In der Mehrzahl der Orte von Wittlich-Land hat die Politikerin ihr Ergebnis verbessert (maximal in Dreis um 9,7 Prozent auf 41,9 Prozent). Vereinzelt überholt sie Rauen sogar, und zwar in Bergweiler, Klausen, Minderlittgen, Rivenich und Niersbach. Mit ihrem Erststimmenergebnis lag sie insgesamt 7,4 Prozentpunkte über dem Zweitstimmenergebnis.

Schwarze Hochburg ist und bleibt im übrigen Heidweiler (54,5 Prozent), der Heimatort der Landrätin. Bei den Roten hat der von einem SPD-Bürgermeister regierte Ort Rivenich mit 40,4 Prozent die Nase vorn. In Rivenich ist auch die Zahl der Linkspartei-Wähler mit 7,9 Prozent die höchste in der VG. Das schwarz dominierte Osann-Monzel folgt mit 7,7 Prozent.

Der Weinort überrascht mit einem weiteren Superlativ: Die FDP, die in der VG unterm außerordentlichen Kreisdurchschnitt bleibt, kommt dort auf satte 17,3 Prozent. Doch zumindest im kleinsten Ort der VG, dem 105 Einwohner zählenden Dodenburg, werden die Liberalen von den Grünen übertrumpft. Die Öko-Partei erreicht dort stolze 18,3 Prozent. In Sachen Wahlbeteiligung macht im übrigen Arenrath (350 Einwohner) das Rennen: 87,1 Prozent gingen dort zu den Urnen.

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