Burgenstadt in Weiberhand

MANDERSCHEID. (peg) Von wegen Freizeit! Alle Hände voll zu tun hatte Bürgermeister Wolfgang Schmitz mit seinen wilden Möhnen.

In anderen Jahren waren die Möhnen schon mal durch Fenster in die heiligen Amtstuben der Verbandsgemeinde geklettert; diesmal musste - ganz offiziell - die Tür genügen. Im Vorfeld hatten sich die Weiber übei ihrem Bürgermeister beschwert: Zu wenig Gegenwehr bei der Übernahme des Rathauses durch die Möhnen habe er bisher geboten. "Ich kann auch anders!", hatte er versprochen und sein Versprechen gehalten. Doch es kam, wie es kommen musste, denn alle Gegenwehr nutzt auf Dauer nichts, wenn die Möhnen zum Angriff blasen. Auch überdimensionale, eigens für das Ritual des Weiberdonnerstages geschaffene Stifte, sauber geführt wie die Degen der Musketiere, konnten den Schlips nicht vor der ebenso sauber geführten Schere schützen. Schließlich musste Schmitz nachgeben und die Tür freimachen - die fünfte Jahreszeit hielt Einzug unter der Regentschaft von Obermöhne Monika Amshoff. Bereits in den Stunden vorher hatte die weibliche Belegschaft der Verbandsgemeinde ihren ganz persönlichen Superstar gekürt - auch das hat bereits gute Tradition in Manderscheid. "Das Amt hat einen Superstar - das ist der Clou in diesem Jahr - der Name wird noch nicht verraten - darauf müsst ihr noch ein Weilchen warten", stand auf dem Plakat. Dann war die Wahl auf den "guten alten" Kollegen Guido Pesch gefallen, der zwei Tage zuvor immerhin schon seinen 50. Geburtstag mit ihnen gefeiert hatte. "GSDSG" hieß der Vortrag zu seinen Ehren. In allgemein verständlichem Deutsch bedeutet dies: Guido sucht das Supergirl. Noch stundenlang ging die Post ab, besonders im Sozialraum im obersten Stockwerk, in dem die, für ein ordnungsgemäßes Schunkeln unerlässliche, räumliche Enge gegeben war.

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