Bus überrollt Schülerin

BERNKASTEL- KUES. Schwer verletzt wurde am Montagmittag ein elfjähriges Mädchen, als es auf dem Schulbusbahnhof stürzte und sein Oberschenkel von einem Gelenkbus überrollt wurde. Es wurde ins Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht nicht. Viele haben erwartet, dass es irgendwann zu einem solchen Unfall kommt.

Eine Gruppe von Schülern war auf den Busbahnhof am Schulzentrum nach Schulschluss um 13 Uhr neben einem fahrenden Gelenkschulbus hergelaufen, der zu seinem Stellplatz fahren wollte. Offenbar ist dann das Mädchen, das aus Graach stammt, gestolpert und vor das rechte Hinterrad des Busses gefallen, meldet die Polizei Bernkastel-Kues, die noch mit den Ermittlungen beschäftigt ist. Polizeichef Helmut Kaspar erklärt sich den Vorfall so: "Viele Schüler wollen schnell nach Hause und zudem einen Sitzplatz im Bus ergattern. Sie rennen ohne Rücksicht auf andere neben dem Bus her", weiß er aus Erfahrung. Es habe über die Jahre schon viele Verbesserung hinsichtlich der Verkehrssicherheit auf dem Schulbusbahnhof gegeben."Wir haben viele Aktionen zum richtigem Verhalten am Busparkplatz mit den Schülern gemeinsam gemacht", versichert auch der Jugendverkehrserzieher der Polizei, Karl-Peter Günter. Die Schüler kämen aus der Schule und ließen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf. Sie achteten nicht auf die Busse, gingen nicht zur Seite und viele seien sich der Gefahr offenbar nicht bewusst.Es sei auch oft genug an die Schüler appelliert worden, das solcher Leichtsinn böse Folgen haben könne. Aber all das habe nichts gefruchtet, sonst hätte es nicht zu dem schweren Unfall kommen können.Die Beamten warnen ausdrücklich noch einmal vor solchen "Exzessen" - wie einfach neben dem Bus herzulaufen. Schließlich seien die Kinder an weiterführenden Schulen nicht mehr so klein, dass sie sich nicht verkehrsgerecht verhalten könnten. Bei dem Verhalten mancher Kinder könne ein Busfahrer es kaum verhindern, dass es zu Unfällen komme. "Es ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt und kein Ellbogen-Einsatz."Kinder waren geschockt

Elke Ehses, Schulelternsprecherin der Realschule, sieht auch das Fehlverhalten einiger Schüler. "Jetzt hatte es noch geregnet, so dass die Kinder noch schneller in die Busse wollten." Sie glaubt, dass der Busbahnhof zu klein ist und dass mehr Busse eingesetzt werden müssten. Nach Auskunft von Polizei und Kreisverwaltung sind die Busse aber nicht überfüllt, vielmehr würden die Bemessungszahlen eingehalten. Das werde kontrolliert, versichert Günter."Am besten wäre es, wenn die Busse schon am Schulbusbahnhof mit offener Tür halten würden, wenn die Schüler aus der Schule kommen", erinnert die Schulelternsprecherin an eine Forderung von Lehrern und Eltern. Das Thema sei ja nicht neu. "Die meisten Busse stehen schon da, lediglich zwei oder drei Busse kommen später," sagt Hermann Josef Wagner von der Kreisverwaltung. Der Unfall sei sehr bedauerlich, aber im Moment sehe man noch nicht, wie so etwas künftig vermieden werden könnte.Wie es zu genau zu dem Vorfall kam, ist noch ungeklärt. "Wir haben noch keine Zeugen befragen können" , sagt Polizeichef Kaspar, "die Kinder waren einfach zu geschockt".

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