Busbegleiter beobachten böse Buben

TRABEN-TRARBACH. Rowdytum und Sachbeschädigungen in Schulbussen gibt es leider auch in Traben-Trarbach. Rangeleien vor und in den Fahrzeugen gefährden die Schüler, die Busunternehmen beklagen hohe Kosten durch mutwillige Zerstörungen. Um Abhilfe zu schaffen, wurden jetzt am Traben-Trarbacher Gymnasium 14 Schülerinnen und Schüler zu Busbegleitern ausgebildet.

 Vor dem ersten "Dienst" als Busbegleiter zeigen sich hier die Schülerinnen und Schüler des Traben-Trarbacher Gymnasiums mit ihrem Ausbilder, Verkehrserzieher Norbert Bauer von der Polizei Zell und Lehrer Uwe Sader, zuständig für die Koordination der Busbegleitdienste.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Vor dem ersten "Dienst" als Busbegleiter zeigen sich hier die Schülerinnen und Schüler des Traben-Trarbacher Gymnasiums mit ihrem Ausbilder, Verkehrserzieher Norbert Bauer von der Polizei Zell und Lehrer Uwe Sader, zuständig für die Koordination der Busbegleitdienste.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Die Busfahrer Karl-Heinz Länger (Moselbahn) und Norbert Weber (Bohr GmbH) wissen ein trauriges Lied davon zu singen, was sich einige Schüler auf dem Weg von oder zu der Schule erlauben. Da werden Rückenlehnen und Haltegriffe abgeschraubt, Nothämmer und Papierkörbe entwendet, neue Sitze zerschnitten oder völlig verschmiert.Anderen Schülern werden Kleidungsstücke entwendet oder die Schultaschen ausgeleert. Die Initiative, einen Busbegleitdienst einzurichten, ging von den Eltern der Traben-Trarbacher Gymnasiasten aus.Norbert Bauer, Verkehrserzieher bei der Polizei Zell, bereitete die Jugendlichen, die alle aus der 9. Klasse kommen, in drei Doppelstunden auf ihre Aufgaben vor. "Wir versprechen uns von dieser Gruppe eine große Hilfe", sagt Schulleiter Heinz Herrmann. Das Rowdytum im Bus habe sich in Traben-Trarbach sehr spät entwickelt, "die Probleme haben uns jetzt eingeholt, es gibt Vandalismus und Schlägereien", bedauert er. Der Schulleiter verweist jedoch auch darauf, dass 90 Prozent der Gymnasiasten ordentliche Schüler seien, die unter einer Minderheit leiden müssten."Wir müssen jetzt durchgreifen", sagt Herrmann entschlossen bei einem Gespräch zwischen den ausgebildeten Schülern, Busfahrern, dem Verkehrserzieher, der Schulleitung und einer Vertreterin des Elternbeirats. Schüler, die künftig in und vor den Bussen randalieren, ihre Mitschüler in Gefahr bringen oder die Innenausstattung der Busse beschädigen, sollen gemeldet werden.Herrmann und sein Stellvertreter Klaus-Peter Mumbauer sichern den Busbegleitern eine hundertprozentige Rückendeckung der Schulleitung zu, und auch die Busfahrer werden die Jugendlichen bei ihrer Aufgabe unterstützen. "Es muss konkret eine Sanktion erfolgen", sagt Herrmann. An einer Strafverfolgung sei die Schule nicht interessiert, aber körperliche Schäden müssten von den Kindern abgewehrt werden und wer etwas beschädige, müsse für die entstandenen Kosten aufkommen. "Das hat eine abschreckende Wirkung", weiß der Pädagoge.Rowdys werden der Schulleitung gemeldet

Ziel sei es, in jedem Schulbus einen Begleiter zu haben. Die Schülerinnen und Schüler werden mit einem entsprechenden Ausweis gekennzeichnet, und auch im Bus soll ein Schild darauf hinweisen, dass ein Begleitdienst an Bord ist. Schulleiter Herrmann macht den jungen Gymnasiasten Mut. Es seien immer nur ein paar Schüler, die die Busse demolierten oder andere Kinder gefährdeten. "Die paar muss man ausfindig machen und weitermelden. Das erwarte ich von euch, sonst verliert ihr eure eigene Autorität." Auch Schüler der anderen Traben-Trarbacher Schulen sollten in diesen Fällen gemeldet werden. Ein solches Verhalten sei keiner Schule recht.Junge Rowdys in den Bussen erwartet also künftig das wachsame Auge ihrer Mitschüler, die ihre Namen an die Schulleitung weitermelden werden. "Das ist kein Anschwärzen", sagt Herrmann mit Nachdruck.Um die Gefahrenquellen auf dem Weg zum Bus und vor dem Bus zu minimieren, sollen noch vor Ostern einige Gymnasiasten zu Schülerlotsen ausgebildet werden. "Die Ordnung muss schon oben an der Schule beginnen", sagt der Schulleiter. Mit Beginn des neuen Schuljahres werden dann die ausgebildeten Achtklässler ihren Kameradinnen und Kameraden zur Seite stehen, auf dass das Warten auf den Bus und das Einsteigen reibungslos und ohne Blessuren vonstatten gehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort