Chef am Bratenstand

WITTLICH. (sos) Andreas Mittler steht nicht im Wittlicher Telefonbuch. Ja, wie kommt der Mann dann dazu, Röstmeister am Saubratenstand zu werden? Der TV hat nachgefragt.

Heute beginnen drei harte, interessante Tage für Andreas Mittler. Der Binsfelder ist zum dritten Mal Röstmeister und damit Herr über die Saubraten. Tradition verpflichtet. Aus diesem Grund macht er auch den Job: "Mein Vater Willi Mittler war 29 Jahre Röstmeister. Ich bin kurzfristig für ihn eingesprungen, dabei geblieben und es macht viel Spaß." Für dieses Jahr wünscht er sich natürlich milde Temperaturen: "Denn wir hoffen wieder über 100 Schweine zu kommen." Und es schmeckt doch noch besser, wenn nicht brütende Hitze drückt. Außerdem ist Mittlers Arbeitsplatz sowieso schweißtreibend: "Das wird schon sehr heiß mit den vier Kesseln und der Rösterei", meint der Fachmann für den klassischen Schweinebraten, der "mager, saftig und zart im Biss" sein soll. Am heutigen Samstag gegen 15 Uhr, wenn die erste Sau angeschnitten wird, bekommt der Röstmeister einen neuen Assistenten. Bürgermeister Ralf Bußmer, nebst Beigeordneten, wird ihm zur Seite stehen. Dann muss das vierköpfige Metzger-Team ran bis Montag nach Mitternacht. Kein Problem für Andreas Mittler: "Ich freue mich jedes Jahr auf die Kirmes. Sie ist ja nicht nur ein großes Volks- sondern vor allem auch ein Familienfest. Man trifft viele Bekannte, die man nur einmal im Jahr sieht." Die Säue wählt Mittler nicht persönlich aus: "Die liefert die Firma Simon". Wie aus dem "normalen" Braten ein echtes Stück Säubrenner-Tradition wird, verrät er nicht - nur: "Das Rezept wird immer akurat vom Vorgänger übernommen und eventuell verfeinert." Das Geschmacks-Geheimnis soll übrigens in der Sauce liegen. Und was isst der Röstmeister am Dienstag? "Erst gibt es ein gemütliches Familienfrühstück mit Wurst und Schinken, und wir gehen auf den Rummelplatz. Dann freue ich mich auf einen Backfisch."

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