Chor der "Milliunen Engel"

WITTLICH. (ger) Der Musikkreis Wittlich landete mit seiner Einladung zum Offenen Singen mit Karl Berg am 2. Adventssonntag wieder einen Volltreffer: Über 300 Besucher strömten in die Markuskirche.

15 Lieder standen auf dem Programm des Offenen Singens mit Professor Karl Berg in der Wittlicher Markuskirche. Das große Faltblatt mit den Melodien und Liedtexten war nach kurzer Zeit vergriffen. Franz-Josef Scherl vom Musikkreis der Stadt Wittlich zeigte sich erfreut: "Wir haben 280 Textblätter gedruckt. Weitaus mehr Menschen sind gekommen." Besinnlichkeit und Fröhlichkeit, vor allem aber die Seele streichelnder und das Gemüt beruhigender Gesang aus über 300 Kehlen verströmten heimelige Advents- und Weihnachtsatmosphäre. Bereits beim ersten Lied sangen die Menschen mit. "Stimmet ein" war der Titel. Karl Berg hatte ihn bewusst gewählt. Er forderte die Menschen auf, ihre Banknachbarn mit Handschlag zu begrüßen. Dann ging es umso herzlicher weiter mit Singen und Summen, mit fröhlichen Liedern, mit nachdenklichen Melodien. Jung und alt sang mit bei Liedern wie "O Heiland reiß die Himmel auf", "Es kommt ein Schiff" oder "Heller Stern in dunkler Nacht", immer begleitet von Instrumentalisten des Universitätsorchesters Trier und des Bachorchesters Trier sowie einem Vokalensemble. "Bei mir daheim würde man sagen 'dat woaren Milliuunen Engel'", so der Trierer Musikprofessor als Dankeschön an sein Wittlicher Publikum. Und schon ging es weiter. Altbekannte Melodien mischten sich mit Kompositionen aus fernen Ländern. Zwei wenig bekannte Lieder studierte Karl Berg schnell zum Beinahe-Ohrwurm ein: "Freunde, dass der Mandelzweig", getextet vom Religionswissenschaftler und Rabbi Schalom Ben-Chorin, nutzte Berg zum Hinweis, dass Kirchenlieder überkonfessionell geschrieben sind und auch aktuelle Bezüge tragen. Der Mandelzweig sei ein Symbol für neues Leben trotz Krieg und Elend. "Ohne Freiheit und Gerechtigkeit gibt es keine friedvolle Weihnacht." So sein Kommentar zur Volkslied ähnlichen Melodie "Reiches Kind", einem Lied aus Südamerika mit einer eingängigen und schönen Melodie. Beim Abschluss mit "O du fröhliche" und dem "Stern über Bethlehem" durchströmte volltönender Gesang das Kirchenschiff. Wieder einmal hatte es Karl Berg verstanden, das Publikum im positiven Sinne zu vereinnahmen.

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