Clubpflänzchen Patrick muss sich noch mit Traubensaft begnügen

VELDENZ. (mbl) Fanclubs sind im sportlichen Bereich landauf, landab weit verbreitet. Dass auch Wein- und Ferienorte begeisterte Anhänger haben, auch das ist nichts Neues. Dass sich aber Fans aus dem Norden aus Liebe zum Moselort Veldenz zusammentun und den 1. Veldenz-Fanclub Coppenbrügge gründen, das gehört schon zu den eher seltenen Ereignissen.

Es geschah im Oktober 1994: Ehemalige Kegler kürten sich zu Veldenz-Fans. Seit zehn Jahren kommen die zwölf Mitglieder nun "in das schönste Seitental der Mosel", um ihrem Lieblings-Ort ihre Aufwartung zu machen. Mit Kleinbus und Wohnmobil standen sie auch diesmal nach einer 540 Kilometer langen Reise vor den Toren von Veldenz. In fröhlicher Runde sitzen die Coppenbrügger in der Scheune der Familie Kruft zusammen und begehen ihr Jubiläum bei einem Glas Veldenzer Wein. Denn der hat bei den Gästen aus dem Norden eine besonders hohe Stellung und eine wichtige Club-Position erreicht: Laut den Statuten darf bei den vierteljährlichen Clubtreffen "bei Verspüren von Durst" nur Moselwein aus Veldenz getrunken werden. Diese einzige Bedingung der Zusammenkünfte erfüllen die Frauen und Männer des Fanclubs aber liebend gerne. Die Mitglieder zählen zwischen zwei und 72 Lenze, wobei sich das jüngste Clubpflänzchen Patrick noch mit Traubensaft begnügen muss. Ursprünglich wollten die fröhlichen Coppenbrügger Ende Oktober 1994 in Veldenz nur ihre Kegelkasse plündern, da der Kegelclub aufgelöst werden sollte. Familie Scheuermann hatte schon lange gute Beziehungen zum Weinort und war seit Jahrzehnten treuer Feriengast in Veldenz. So entstand damals in Krufts Scheune die Idee, sich doch auch weiterhin in der Gemeinschaft zu treffen. Und da die Norddeutschen Veldenz und seinen Wein schnell ins Herz schlossen, lag die Idee zur Gründung eines Fanclubs ganz nahe.Altbürgermeister Kruft zum Ehrenmitglied ernannt

Als äußeres Zeichen der Verbundenheit beschloss der Fanclub, an der Straße nach Burgen einen Nussbaum zu stiften. Und wie bei einem "Verein" üblich, wurden auch Statuten aufgestellt. Sie sehen vor, dass die Gruppe jährlich den Weinort besucht. "Anfangs waren es drei Tage, heute haben sich die Aufenthalte auf fünf Tage ausgedehnt, Tendenz steigend", lacht Wilfried Scheuermann, in dessen Familie bereits in der fünften Generation das Herz für Veldenz schlägt. Der jährliche Mitgliedsbeitrag wird ausschließlich für die Veldenz-Reisen verwandt. Das freut natürlich auch Kurt Kruft, der seine Freunde zum Clubjubiläum mit speziellen Pokalen und dazugehörigem Wein überrascht. Aus den Gläsern mit Namensgravur schmeckt der Veldenzer Wein bei den vierteljährlichen Treffen sicherlich noch besser. Auch Ortsbürgermeister Norbert Spross lässt es sich nicht nehmen, in Begleitung von Ortsweinkönigin Katharina die treuen Fans aus dem Weserbergland mit einer Urkunde und einem Präsentkorb zu ehren. Für Altbürgermeister Kurt Kruft, in dessen Scheune einst die Idee zum Fanclub entstand, halten die Coppenbrügger eine Überraschung bereit - sie ernennen ihn spontan zum Ehrenmitglied. Die Teilnahme an den regelmäßigen Clubtreffen wird dem Veldenzer sicher nicht schwer fallen,denn bei "Durstgefühl" trinkt der Winzer schon immer gerne Veldenzer Wein.

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