D-Mark lebt nicht nur im Sparschwein weiter

BERNKASTEL-WITTLICH. Acht Milliarden Mark in Scheinen, sieben Milliarden in Münzen: Ein hübsches Sümmchen ist laut Deutscher Bundesbank noch von der alten Währung im Umlauf. Der TV hat einmal nachgefragt, wo die Mark im Kreis noch "überlebt" hat.

Wer kennt sich aus mit Geld? Die Banken! Bei den verschiedenen Geldinstituten im Kreis ist die D-Mark mehr oder weniger aktuell. Bei der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich etwa wurden 2003 nur noch minimale Beträge, meist Fundstücke aus Kleidung, zum Umtausch vorgelegt. Helmut Hubo erklärt: "Dies gilt für unseren gesamten Geschäftsbereich. Auch Geschäftskunden reichen uns keine D-Mark mehr ein." Immerhin haben findige Unternehmer die Mark als Extra-Markt entdeckt, und bieten eine Art "Einkaufen und Bezahlen wie früher" an (siehe Zusatz-Text).Helmut Hubo nennt eine weitere nette Idee, was man mit "alten" Markstücken machen kann: "So genannte Schlafmünzen wurden zum Beispiel für den Kinderschutzbund gesammelt und umgetauscht.""Gehortet" wurde die D-Mark auch von den Kunden derVereinigten Volksbank AG/Service Team Wittlich offensichtlich nicht, wo im Jahr 2003 immerhin insgesamt 36 000 Mark umgetauscht wurden. Alexandra Stein von der Volksbank erklärt: "D-Mark wird von allen Altersgruppen zum Umtausch gebracht. Es handelt sich meist um Findlinge, die nach Aussagen der Kunden überwiegend bei Todesfällen oder Umzügen auftauchen. Die Beträge sind sehr unterschiedlich und belaufen sich zwischen fünf und 200 Mark." Auch dieses Institut zählt keine Geschäftsleute zu den "D-Mark-Tausch-Kunden". Münzumtausch ist bei der Volksbank nicht mehr möglich. Scheine werden ausschließlich in Form von Gutschrift auf dem Konto umgetauscht. Die Volksbank selbst leitet das Geld weiter an ihre Hauptstelle in Cochem, wo das Geld gezählt und dem Kundenkonto gutgeschrieben wird. In Cochem werden die Mark-Beträge gesammelt und dann zum Einzug bei der Landeszentralbank (LZB) eingereicht. Auch die Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück (EMH) handelt nach der Devise: "Und die Mark ist doch was wert!" Matthias Linden von der Marketingabteilung der Sparkasse EMH, vormals Kreissparkasse, erklärt auf TV -Nachfrage: "Allein im Dezember wurden an den Kassen unserer 42 Geschäftsstellen rund 21 000 DM eingezahlt. Die Kunden kommen meist mit einem alten Sparstrumpf, einer Kaffeedose oder sonstigen Gegenständen, in denen sie ein paar Mark für ,schlechte Zeiten' zur Seite gelegt haben."Sammelaktion bringt 19 778,81 Euro

Auch hier erfolgt der Umtausch per Gutschrift auf Girokonto oder Sparbuch der Kunden. Matthias Linden weiter: "Die Beträge liegen häufig zwischen 20 und 200 Mark. Jung und Alt kommen aus allen Orten der Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell, um die letzten DM-Scheine in Euro umzutauschen. Zur Zeit gibt es keine zeitliche Beschränkung für den Umtausch der alten DM-Scheine."Und dass man mit den "Schlafmünzen" auch aus anderen Ländern noch zwei Jahre nach der Währungsumstellung etwas Gutes tun kann, zeigt die Aktion "Münzen ummünzen", die die Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück jetzt abgeschlossen hat. Dabei wurden DM-Münzen und Münzen sowie Scheine aus allen Ländern der Erde gesammelt. Stolze 19 778,81 Euro kamen so zusammen, mit denen die Hilfsaktion "Helft uns Leben" unterstützt wurde.Zur Frage: "Sollte jemand auf diesem Weg versuchen, ,altes Schwarz-Geld' loszuwerden - Was tut die Bank?" lautete übrigens die Antwort eines der befragten Geldinstitute: "Dies war bisher nicht der Fall."Generell gilt neben dem Service der Banken vor Ort bei Scheinen: Die Bundesbank tauscht DM-Bargeld zeitlich unbefristet, betraglich unbegrenzt in Euro um: Filiale Trier: Telefon 0651/94860.

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