"Da konnten wir nicht mithalten"

BERNKASTEL-WITTLICH. Ab 1. Januar werden die Gelben Säcke im Kreis Bernkastel-Wittlich von einer Chemnitzer Firma abgeholt und sortiert. Die bisher beauftragte Firma, Kreuznacher-Container-Dienst (KCD), mit Sitz in Hetzerath muss durch den Verlust des Auftrags sechs Mitarbeiter entlassen.

Seit Oktober 1992 holt die Firma KCD im gesamten Kreis Bernkastel-Wittlich im Auftrag des Dualen Systems Deutschland (DSD) die gelben Säcke ab und sortiert sie. Bei der bundesweiten Ausschreibung für die Entsorgung der gelben Säcke erhielt jetzt aber die Firma Chemnitzer Entsorgungsdienste (CED) den Zuschlag. Das bestätigten CED-Geschäftsführer Peter Morschett und Axel Subklew, DSD-Landesreferent Rheinland-Pfalz und Saarland am vergangenen Montag. Bis mindestens 2006 wird die CED in den Kreisen Bitburg-Prüm, Daun und Bernkastel-Wittlich den Müll abholen, anschließend hat die Firma eine Option auf ein weiteres Jahr. Während die Verbraucher kaum etwas von dem Wechsel bemerken werden und sich für sie bei der Mülltrennung nichts ändern wird, muss die KCD Konsequenzen ziehen. Sechs Mitarbeiter des Entsorgers, der 1994 seinen Standort von Bernkastel-Kues nach Hetzerath verlegt hat, werden ihren Job verlieren. Zuvor hatte bereits die bisher für die Kreise Bitburg-Prüm und Daun zuständige Firma RWE Umwelt Südwest die Streichung von Arbeitsplätzen angekündigt. "Ich habe die Mitarbeiter, die alle aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich kommen, bereits informiert", sagt KCD-Betriebsleiter Werner Palzer. 23 Mitarbeiter arbeiteten bei dem Containerdienst. Für die gesamte Belegschaft sei der Verlust des Auftrags ein Schock gewesen. "Ich trenne mich natürlich sehr ungern von meinen Mitarbeitern", sagt Palzer. Die Firma habe bei der Ausschreibung auch ein Angebot abgegeben, "aber da konnten wir nicht mithalten." Darüber, wie weit die Chemnitzer Entsorger die KCD unterboten hat, will Palzer nichts sagen.Containerdienst hat andere Standbeine

Bei der nächsten Ausschreibung in vorraussichtlich drei Jahren will die Hetzerather Firma aber wieder dabei sein. Ein Preisdumping käme aber nicht in Frage. "Man muss sich ja nicht selber kaputt machen. Wir bezahlen unsere Mitarbeiter nach Tarif, und es ist uns nicht möglich, unsere Dienste unter dem Wert anzubieten." Der Verlust des Auftrags für die gelben Säcke bedeutet nicht das Aus für den Containerdienst. "In unseren anderen Geschäftsbereichen geht es natürlich weiter", betont Palzer. Die Firma entsorgt neben den gelben Säcken Restabfälle, Bauschutt, Grünschnitt und andere Abfälle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort