Damit Yvonne wieder laufen kann

WITTLICH/RUANDA. (red) Das ist beispielhaft für die Partnerschaft des Landes Rheinland-Pfalz mit Ruanda: Seit 2001 engagieren sich die Fußballer im Spielkreis Mosel für behinderte Kinder in Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz.

 Täglich hilft Jens Engel Yvonne bei der Nahrungsaufnahme. Foto: privat

Täglich hilft Jens Engel Yvonne bei der Nahrungsaufnahme. Foto: privat

Als die Moselfußballer erstmals halfen, war Yvonne eine der Jüngsten, erst zwei Jahre alt. Der Westerwälder Jens Engel zeigt an ihrer "Geschichte" das Schicksal eines der vielen Kinder mit Behinderung in einem der ärmsten Länder Schwarz-Afrikas. Der 28-Jährige aus Montabaur hat sein Anerkennungsjahr im Anschluss an sein Sozialstudium im Patenkinderheim der Fußballer absolviert. Yvonne ist eins von 31 Kindern im Alter von sechs bis 28 Jahren, alle sehr stark behindert, die gemeinsam in einem der wenigen Heime, im Centre des énfants handicapés in Gahanga (Zentrum für behinderte Kinder in Gahanga), unweit der Hauptstadt Kigali leben (der TV berichtete). Während der Schwangerschaft bekam Yvonnes Mutter Schwierigkeiten mit dem Ehemann. Sie rauchte viel und aß wenig. Die Mutter entband daheim, ohne jede professionelle Hilfe, nachdem drei Tage vor der Geburt die Fruchtblase geplatzt war. Yvonne war in den ersten Monaten ein stiller Säugling, der äußerlich nie krank wurde und deshalb auch nie einem Arzt vorgestellt wurde. Erst nach sieben Monaten entdeckte die Mutter, dass etwas "nicht stimmte", Yvonne konnte nicht sitzen und hatte Schwierigkeiten, den Kopf zu heben. Das Mädchen wurde zum Health Center, einem Gesundheitscenter, gebracht, wo das komplette Ausmaß der Behinderungen festgestellt wurde: Deformationen von Hüft- und Sprunggelenken, Spastik in den Armen und Händen, geschlossene Spina bifida, dazu eine geistige Behinderung bis hin zum Down-Syndrom. Aufgrund der Fehlstellungen und schwachen Muskulatur ist Yvonne heute nicht in der Lage zu gehen. Das Kind kam in ein Zentrum für Behinderte, wo sie auch physiotherapeutisch behandelt wurde. Doch nach einem Monat war eine weitere Finanzierung nicht mehr möglich, und Yvonne wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie von der Familie gepflegt wurde. Mehr war, auch auf Grund der finanziellen Notlage nicht möglich. Nach dieser Zeit, Yvonne war gerade zwei Jahre alt geworden, kam sie ins Zentrum nach Gahanga. Dort wird sie seither physiotherapeutisch behandelt. Es wird versucht, durch ganz konkrete Hilfe, so zum Beispiel mit einer zeitweisen Schienung, Gelenke und Beine im Wachstum zu beeinflussen, um ihr zu emöglichen, dass sie sich irgendwann einmal allein fortbewegen kann. Wer will gemeinsam mit den Fußballern helfen? Zum Beispiel mit einer Heimpatenschaft? Infos bei den Ansprechpartnern Alois Stroh, Telefon 06571/8701, Fax 149015, E-Mail: alois.stroh@t-online.de oder Klaus Schmitz, Telefon 06571/5535, Fax 06571/149362, E-Mail: klaus-w.schmitz@t-online.de. Infos im Internet unter www.fv-rheinland.de (Spielkreis Mosel/Ruanda-Hilfsaktion der Moselfußballer).

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