Dank an einen "Sportverrückten"

WITTLICH-WENGEROHR. Hermann Schlösser ist seit 25 Jahren Vorsitzender des Polizei-Sportvereins (PSV) Wengerohr. Der Sportbundpräsident zeichnete ihn dafür mit der Goldenen Ehrennadel aus.

Die Überraschung war gelungen. Von seiner Familie auf dem Weg zum Weihnachtseinkauf noch zu einem Abstecher ins PSV-Heim nach Wengerohr überredet ("es sind noch ein paar Unterschriften zu leisten"), wurde Hermann Schlösser von einer illustren Gesellschaft empfangen. Für den PSV-Vizevorsitzenden Franz Bayer und Geschäftsführerin Claudia Pütz war klar: Das 25. Dienstjubiläum des ersten Vorsitzenden des Polizei-Sportvereins ist ein Meilenstein nicht nur in der Vereinsgeschichte, sondern auch in der Geschichte des gesamten Sportbunds, der Dachorganisation der Sport treibenden Vereine in Rheinland-Pfalz. Hermann Höfer, als Präsident oberster "Dienstherr", machte klar: "Für uns alle gilt es heute, uns Zeit zu nehmen, um mit Hermann Schlösser einem Sportverrückten zu danken und ihn zu ehren."Ein idealer Vereinsvorsitzender

Höfer stellte Hermann Schlösser als den idealen Vereinsvorsitzenden vor, der Vorbild sei, führen könne, Liebe zur Sache mitbringe und mit Macht umgehen könne. "Macht heißt machen und bewegen. Die Entwicklung des PSV von einem mittelgroßen Verein zu einem Großverein mit über 2000 Mitgliedern, eine Vielzahl von Großveranstaltungen und der Bau der Sport- und Begegnungsstätte sprechen dafür, dass Hermann Schlösser etwas bewegt hat und deshalb aus gutem Grund an der Spitze des PSV steht und nicht, weil sich niemand anderes gefunden hat", sagte der Präsident des Sportbunds. Höfer appellierte an die Politiker - unter ihnen Landtagsabgeordnete Elfriede Meurer - , den Vereinen auch weiterhin zu ermöglichen, "jung und alt eine Heimat zu bieten". Sportkreisvorsitzender Manfred Neumann erinnerte an die Zeit Schlössers als Gründungsmitglied des PSV mit der Mitgliedsnummer 189. Wittlichs erster Beigeordneter Albert Klein würdigte die Verdienste Schlössers bei der Öffnung des PSV vom reinen Dienstsportverein zum offenen Verein für jedermann. Franz Bayer hatte den Weg skizziert, den Hermann Schlösser als Vereinsvorsitzender genommen hat. Er begann für den damaligen Leiter der zweiten Bereitschaftspolizei-Abteilung im Dezember 1979. Die Mitgliederzahl wuchs seitdem von 500 auf über 2000: Der PSV gehört damit zu den "Top Ten" im Sportbund Rheinland."Ohne das Team wäre all das nicht möglich gewesen"

An Veranstaltungen erwähnte Bayer die vielen überregionalen Meisterschaften und IVV-Wanderungen, den ersten Wittlicher Säubrennerlauf 1986, den letzten 1995 mit über 1000 Teilnehmern sowie die Jubiläen 20 und 25 Jahre Bereitschaftspolizei und PSV. Nach kurzen Dankesworten - sie machten seine Überraschung klar - war Hermann Schlösser wieder gleich der Vereinsboss: "Ohne das funktionierende Team wäre all das nicht möglich gewesen", dankte er seinen Mitstreitern. "Die Heranführung und Integration von Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft gelingt nirgendwo so gut wie im Verein; das muss die Politik weiterhin so sehen und unterstützen", appellierte er an die Ehrengäste. Und dann sagte Schlösser den Satz, auf den alle gewartet hatten: "Das alles wird mir auch in den nächsten Jahren noch Freude bereiten, wenn ich darf."

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