Das Ende der Enge

WITTLICH. Das Provisorium hat bald ein Ende: Durch eine Erweiterung sollen innerhalb eines Jahres acht neue Klassenräume an der Kurfürst-Balduin-Realschule entstehen.

Über mangelnde Schülerzahlen kann sich Schulleiterin Marlies Sachau-Zeies nicht beklagen. 960 Mädchen und Jungen besuchen zurzeit die Kurfürst-Balduin-Realschule. Das brachte allerdings bisher Platzprobleme, mehrere Klassen mussten ausgelagert werden. 138 Schüler lernen ihren Stoff momentan in der ehemaligen französischen Schule bei der Kirche St. Bernhard. Doch jetzt ist Besserung in Sicht, denn bereits seit April wird bei der Realschule kräftig gebaut. Robert Klock vom Team Schulbau der Kreisverwaltung erläutert in einem Gespräch mit dem TV die Maßnahme. "Der erste Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen", erzählt er. Um die Schule um acht Klassenräume aufzustocken, sei zunächst ein Umbau des Erdgeschosses erforderlich gewesen. Dabei wurden das Lehrerzimmer erweitert und die Lehrertoiletten "vermehrt". Die Schulverwaltungsräume wurden verlegt und ein neuer Chemie-Übungsraum geschaffen. "Es wird parallel zur Kurfürstenstraße aufgestockt", erläutert Klock die Vorgehensweise. Dabei werden in Leichtbauweise über dem Erdgeschoss neue Klassenräume gebaut. Das heißt, dass es sich bei dem Bau um eine Stahlkonstruktion mit vorgehängter Alublech- und Glaspaneelfassade handelt. Bis März 2005 soll, so die Planung, die Aufstockung fertig sein. Dazu kommen nach Aussage von Klock Brandschutz-Maßnahmen und solche zur Unfallverhütung. Auch diese Bauarbeiten sollen bis März 2005 abgeschlossen sein. Architekt Lubens Simon hat die Pläne für die Erweiterung gemacht. "Es soll möglichst transparent sein", erläutert er seine Gestaltungsvorstellungen. Dabei soll auf jeden Fall der Altbau herausgelesen werden können. "Wir setzen uns materialmäßig ab", sagt Simon. Bei der Glasfassade soll sich die Farbe der Klinker wiederholen, um damit einen Bezug zu dem älteren Gebäudeteil herzustellen. Die Glasfassade zur Straße hin soll aber nicht durchsichtig sein, damit die Schüler den Blick ins Buch oder auf die Tafel werfen und nicht über die Straße schweifen lassen. Fenster sollen die neuen Klassenräume nur zur Seite und zum Schulhof haben. So froh die Schule über die Erweiterung ist, die Bauphase ist nicht ganz unproblematisch. Schulleiterin Sachau-Zeies und ihre Mitarbeiter müssen manchmal viel Lärm ertragen. Außerdem ist der Haupteingang derzeit verschlossen, die Schule ist nur durch die Seiteneingänge zugänglich. "Insgesamt ist es so, dass Unterricht gehalten werden kann", nimmt sie diese Widrigkeiten dennoch gelassen. Dass der Platzbedarf auch in naher Zukunft nicht geringer wird, zeigen die Zahlen der Anmeldungen für das neue Schuljahr. 186 neue Schüler werden ab September in die fünfte Klasse der Realschule gehen, 188 werden entlassenen. Die Gesamtkosten für die Aufstockung beziffert Klock auf 1 642 000 Euro. Davon wurden bereits 255 000 Euro beim ersten Bauabschnitt benötigt. Die Aufstockung kostet 1 161 000 Euro. Dazu kommen noch 47 500 Euro für den Brandschutz, 53 500 Euro für die Unfallverhütungsmaßnahmen und 125 000 Euro für die Behindertenmaßnahmen. 790 000 Euro hat das Land bereits an Zuschüssen bewilligt, weitere 75 000 Euro für die Behindertenmaßnahmen sind beantragt, die Kosten für den Kreis betragen 777 000 Euro.

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