Das Kloster zieht alle Register

Schnellen Schrittes geht's vor an mit Himmerods Masterplan: Mit Hilfe der kleinen Spendenbox "Bruder Bernhard" wird nun Geld für die Kirchenheizung gesammelt. Demnächst wird das Biomasse-Heizwerk eingeweiht, und einen neuen Unterstützer gibt es auch noch: Tenor Thomas Kiessling.

Großlittgen. Der "kleine" Bruder Bernhard mit dem freundlichen, runden Gesicht hat Großes vor: Er soll die 200 000 Euro für Himmerods Kirchenheizung zusammenbekommen. "Bruder Bernhard" hat gute Chancen, das zu schaffen, denn er ist die sympathische Spendenbox, die das Kloster in 200 000-facher Ausführung zurzeit in rheinland-pfälzische und saarländische Haushalte verteilt. Der kleine Bruder ist Teil des großen Himmeroder Masterplans, der dem Kloster helfen soll, auf eigenen Beinen zu stehen. Abt Bruno Fromme sagte aktuell: "Wir haben uns einiges vorgenommen, und ich glaube, dass es Erfolg hat. Wir sind zwar bloß 13 Mönche im Konvent, aber Jesus hatte auch nur zwölf Jünger." Der Abt hatte den Masterplan, den die Mönche zusammen mit dem Bund Katholischer Unternehmer entworfen hatten, im Mai vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.Zurzeit gewinnt der Plan deutlich an Fahrt. Nachdem im Dezember das erste erfolgreiche Projekt, die Eröffnung des Klosterladens, umgesetzt wurde, folgen im April gleich zwei Projekte. Neben der Sammlung mit Hilfe des kleinen Pappkameraden, der aus einem Wettbewerb unter Design-Studenten der FH Trier hervorgegangen ist und bei den 123 Volksbank-Filialen der Region sowie im Kloster selbst abgegeben werden kann, ist die Einweihung des neuen Biomasse-Heizwerks geplant.Mit dem Biomasse-Heizwerk will sich Himmerod unabhängig von den steigenden Energiekosten machen. Betrieben werden soll die Anlage mit den beiden Rohstoffen Holz und Chinagras. Zusammen mit dem Heizwerk wird nicht nur die Kirchenheizung erneuert, sondern auch die Heizung des Konvents. Geschätzte Kosten: weitere 700 000 Euro.Doch die Heizung ist nur ein erster Schritt. Um den Investitionsstau in Himmerod aufzulösen, muss noch einiges passieren. Bevor jedoch weiter renoviert wird, werden andere Projekte des Masterplans umgesetzt. Fast fertig ist der Ausbau der Klostergaststätte, in der die Platzzahl um 35 auf 150 erhöht wurde. In der Gaststätte sollen in Zukunft mehr regionale, frische Produkte vom Kloster und seinen Kooperationspartnern angeboten werden. Auch die Sanierung der Fischerei ist fast abgeschlossen. Als nächstes soll eine Käserei und dann eine Gärtnerei aufgebaut werden.Für all diese Pläne hat das Kloster, das nicht nur spiritueller, sondern auch kultureller Mittelpunkt ist, einen weiteren, adäquaten Unterstützer gefunden: Tenor Thomas Kiessling.Aktuell war er als Fürsprecher in Himmerod, doch eines ist sicher: In Zukunft will er im Kloster auch singen.

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