Das Leben vergangener Zeiten kehrt zurück

Viele positive Reaktionen von begeisterten Gästen gab es nach der Museumsnacht im Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach. Die Besucher erwartete in fast jedem Raum ein anderes buntes Bild, das rund 70 kostümierte Akteure boten.

 Hauskonzert im historischen Ambiente: Dietrich Wachsmuth (Flöte) und Jürgen Kullmann (Klarinette), begleitet von Gunhild Neußer am historischen Hammerflügel, waren nur drei von rund 70 Akteuren, die am Samstag die Barockvilla Böcking mit dem Leben vergangener Jahrhunderte erfüllten. Foto: privat

Hauskonzert im historischen Ambiente: Dietrich Wachsmuth (Flöte) und Jürgen Kullmann (Klarinette), begleitet von Gunhild Neußer am historischen Hammerflügel, waren nur drei von rund 70 Akteuren, die am Samstag die Barockvilla Böcking mit dem Leben vergangener Jahrhunderte erfüllten. Foto: privat

Traben-Trarbach. (red) Im Gästebuch des Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach fanden sich am vergangenen Samstag zahlreiche ähnliche Einträge wie dieser von Geli Lind aus Bergisch Gladbach: "Hier wurde ein sehr gelungener Abend mit sehr viel Atmosphäre geschaffen. Es hat sich gelohnt, einen weiteren Tag an der Mosel zu verbringen, macht weiter so", schrieb gleichermaßen auch ein dänisches Paar, während eine Besucherin aus Ufa in Russland ihre Begeisterung in lediglich einem Wort zusammenfasste: "Wunderschön!"

Auch die diesjährige Museumsnacht in der Barockvilla Böcking war ein voller Erfolg. Wiederum waren rund 1000 Besucher in das altehrwürdige Kaufmannshaus gekommen, als dort bereits zum fünften Mal rund 70 kostümierte Akteure die historischen Wohnräume des barocken Patrizierdomizils vier Stunden lang mit dem Leben vergangener Jahrhunderte erfüllten: Ob Biedermeier- oder Rokokogruppe, mittelalterliche Burgfäulein, historische Winzer oder Hochzeitsgesellschaft, Stadtschröter oder Stadtgarde; ob als "Schlafmütze" oder Stadtschreiber, ob als Nachtwächter oder als Dienstmädchen in der Küche; ob am Spinnrad, Webstuhl oder in der Schusterwerkstatt - die Museumsgäste erwartete in fast jedem Raum ein anderes buntes Bild.

Abendliches Hauskonzert



Und bisweilen nicht nur das: Feierte doch ganz oben unter dem Dach die schlagfertige Großmutter samt Rotkäppchen und dem Wolf aus dem gleichnamigen Stadtteil dieses Mal ihren 90. Geburtstag, wobei die rüstige Seniorin wieder einmal für ausgelassene Heiterkeit sorgte. Dass es bei diesem abendlichen Spektakel nicht etwa um staubtrockene Geschichtsvermittlung ging, sondern bei Besuchern wie Akteuren vor allem der Spaß im Mittelpunkt stand, verstand sich bei dieser Art der Museumspräsentation von selbst.

Auch hochkarätige Kultur wurde geboten: Lud doch im historischen Ambiente des Musiksalons erstmals ein Trio zu einem abendlichen Hauskonzert, wobei Dietrich Wachsmuth (Flöte) und Jürgen Kullmann (Klarinette), begleitet von Gunhild Neußer am historischen Hammerflügel, nicht nur mit adäquater Kleidung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts aufwarteten, sondern zudem auch einige originale historische Instrumente aus der Zeit mitgebracht hatten.

"Wir sind bemüht, in jedem Jahr etwas Neues hinzuzufügen", freute sich auch Christof Krieger über diese neuerliche Bereicherung des abendlichen Spektakels. Dass man mit insgesamt 993 Gästen die Besucherzahl des Vorjahres dieses Mal nur um 20 zu übertrumpfen vermochte, ärgert den Museumsleiter aber nicht im geringsten. "Wir sind mit rund 1000 Besuchern ohnehin an unserer Kapazitätsgrenze angekommen", sagte der Organisator des abendlichen Spektakels sichtlich zufrieden. Krieger versäumt nicht, in diesem Zusammenhang insbesondere auf den Eifer der Mitwirkenden zu verweisen. "Ohne die Begeisterung und das Engagement der Akteure wäre das nicht möglich", stellt der Museumsleiter klar. Dank gebühre aber auch seinem Helferteam, das an diesem Abend nicht nur Sonderschichten schob, sondern auch bei den anschließenden Aufräumunsgarbeiten tatkräftig mithalf.

Und wenn es nach dem Willen der Besucher geht, werden derartige Sonderschichten auch künftig nicht ausbleiben: "Hat viel Spaß gemacht heute Abend! Ist eine schöne Idee", schrieben zwei Besucher stellvertretend für viele andere ins Gästebuch, nicht ohne in diesem Zusammenhang sogleich hinzuzufügen: "Wir kommen im nächsten Jahr wieder!"

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