Das Mühlenrad dreht sich seit 1860

MANDERSCHEID. Die Heidsmühle bei Manderscheid ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts lebt und wohnt die Familie Stadtfeld mit und in der Mühle.

Gebaut wurde die Mühle 1860 von einem Mann namens Heid. Die Besitzer wechselten, der Name ist geblieben. Seit dem Jahr 1885 ist die Heidsmühle im Besitz der Familie Stadtfeld. Zuerst wurde der Mühlbetrieb zusammen mit der Landwirtschaft betrieben, später kam ein Sägewerk hinzu. Das Eichenholz wurde an die Moselwinzer zur Herstellung von Weinfässern verkauft. Der Gastronomiebetrieb begann in den 30er Jahren mit dem Verkauf von Waffeln und Getränken, erst später kamen auch zwölf Gästezimmer dazu. Ein bekannter Gast war früher Clara Viebig, die bekannte Eifelautorin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Das Sägewerk gab die Familie 1965 auf, als der Kunststoff aufkam und die Nachfrage nach Holz sank. "Außerdem beschwerten sich die Hotelgäste, wenn morgens um sieben die Säge angeworfen wurde", erzählt Werner Stadtfeld, Gastronom in der fünften Generation. Heute kommen vor allem Ausflugsgäste zur Heidsmühle, besonders Vereine reisen gerne mit Bussen an. Das Lokal ist aber auch beliebt für Familienfeiern, wie Hochzeiten und Taufen. Im Mai hat der alt eingesessene Betrieb oft besondere Gäste: Pilger, die zum Apostel Matthias nach Trier reisen, machen häufig an der Heidsmühle Station. Bekannt ist das Ausflugslokal für seine Forellenteiche. "Es ist keine Zucht", sagt Werner Stadtfeld. Die Setzlinge werden gekauft, groß gefüttert und schließlich zum Verzehr freigegeben. Von Karneval bis Mitte November gibt es auf der Heidsmühle keinen Ruhetag, im Winter ist geschlossen. In der Vor- und Nachsaison gibt es auch "kulinarische Überraschungsangebote".

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